PLUTO soll Hindernisse beim Zugang zu Patentinformationen beseitigen
Die Verbesserung des Zugangs zu mehrsprachigen Patentbibliotheken: diese Idee treibt das durch die EU finanzierte Projekt PLUTO ("Patent language translations online") an. Das Projekt-Konsortium umfasst fünf Partner und hat am 1. April 2010 seine Arbeit aufgenommen. In den nächsten 3 Jahren wird es insgesamt 2,18 Mio. EUR an Fördermitteln aus dem Programm zur Unterstützung der Politik für Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT-PSP) des Siebten Rahmenprogramms (RP7) erhalten, um ein innovatives System zu entwickeln und zu starten. Um die einer innovativeren Gesellschaft hinderlichen Sprachgrenzen zu überwinden, wollen die Partner einen schnellen und leistungsstarken Übersetzungsdienst schaffen. Das System wird speziell auf die Bedürfnisse von Investoren zugeschnitten sein, die nach Informationen zu vorhandenen Patenten und anderen Fragen zum geistigen Eigentum suchen. Investoren und kleine und mittlere Unternehmen (KMU) müssen einen langwierigen und kostspieligen Prozess durchlaufen, wenn sie in einen neuen Markt eintreten wollen. Eine gründliche Suche nach vorhandenen Patenten ist unvermeidlich, wird aber gleichzeitig durch Sprachbarrieren, die Verteilung der Informationsquellen auf eine Vielzahl von Stellen sowie - last but not least - das erforderliche technische und rechtliche Fachwissen erschwert. Die "Zunahme von Aktivitäten im Bereich des geistigen Eigentums führt zu einer wachsenden und dringenden Erfordernis, Sprachbarrieren zu überwinden, denn Sprachunterschiede sind keine Entschuldigung für Rechtsverletzungen", erklären die Projektpartner. "In diesem Zusammenhang besteht das größte Risiko für ein KMU darin, alle Ressourcen in den Eintritt in einen Markt zu investieren, nur um später festzustellen, dass ein Wettbewerber bereits ein Patent in dem Markt hält." Das Tool zur Patentsuche und -übersetzung per Internet, das im Rahmen von PLUTO entwickelt werden soll, wird die bestehenden Internetinhalte und die neusten Übersetzungsmaschinen nutzen. Aufgrund seiner Spezialisierung wird es verlässlicher als allgemeine Werkzeuge für Maschinenübersetzungen sein, gleichzeitig aber deren Geschwindigkeitsvorteil über nicht-automatische Übersetzungen beibehalten. Schließlich wird es alle 23 offiziellen EU-Sprachen abdecken. Die Forschungs- und Industriepartner des Projekts aus Belgien, Irland, den Niederlanden, Österreich und Schweden bringen die richtigen Voraussetzungen für die Erfüllung dieser Mission mit: eine leistungsfähige Übersetzungsmaschine, eine umfangreiche Softwareumgebung für Übersetzungen sowie eine Methodik für die Bewertung der automatischen Übersetzungen und für die Informationsabfrage und das Patentfachwissen. Eine enge Zusammenarbeit besteht auch mit dem Europäischen Patentamt (EPA). Projektreferentin Susan Fraser von der Europäischen Kommission sagt, durch die Finanzierung solcher Pilotprojekte unter dem ICT-PSP-Programm will die Kommission den Wert von Forschung für die Öffentlichkeit demonstrieren. "Wenn PLUTO es schafft, dass kleine Investoren und KMU ihre Investitionen schneller und kostengünstiger ausschöpfen können, passt das perfekt in eine nachhaltige Innovationsstrategie für Europa", erklärt sie.
Länder
Österreich, Belgien, Dänemark, Irland, Niederlande, Schweden