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Inhalt archiviert am 2023-03-07

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Vulkanische Aktivität liefert Hinweise auf (geologisches) Leben auf der Venus

Der nächste Nachbar der Erde, die Venus, könnte geologisch noch aktiv sein, heißt es in einer Mitteilung der Europäischen Weltraumorganisation (ESA). Das Raumfahrzeug Venus Express der ESA hat junge Lavaströme entdeckt, aus denen sich schließen lässt, dass der Planet vulkanisc...

Der nächste Nachbar der Erde, die Venus, könnte geologisch noch aktiv sein, heißt es in einer Mitteilung der Europäischen Weltraumorganisation (ESA). Das Raumfahrzeug Venus Express der ESA hat junge Lavaströme entdeckt, aus denen sich schließen lässt, dass der Planet vulkanisch immer noch aktiv ist. Mit dieser in der Fachzeitschrift Science veröffentlichten Entdeckung wird die Hypothese unterstützt, dass Vulkane die Ursache der ungewöhnlich glatten Oberfläche des Planeten sind. Im Gegensatz zu anderen Planeten verfügt die Venus nur über wenige und weitgehend unveränderte Krater. Dies hat zu einer Debatte unter Wissenschaftlern geführt, ob sich die Oberfläche des Planeten nach einer besonders großen Katastrophe oder im Laufe der Zeit erneuert hat. So kann etwa eine große und schnelle vulkanische Aktivität den gesamten Planeten mit Lava bedeckt haben. Oder ist es wahrscheinlicher, dass dies durch kleine Vulkanausbrüche mit langsamem Lavafluss passiert ist? In ihrer Studie identifizierten die Wissenschaftler neun vulkanische Hotspots auf Venus, die noch aktiv sein könnten. Die Gebiete ähneln denen auf Hawaii, d.h. sie sitzen wahrscheinlich auf sogenannten Mantelplumen (Aufströme heißen Gesteinsmaterials). Bei den neun entdeckten vulkanischen Gebieten wurden an drei Stellen Unterschiede hinsichtlich der Zusammensetzung des Lavastroms festgestellt. Diese wurden mithilfe der Wärmedaten, die mit dem VIRTIS (Visible and Infrared Thermal Imaging Spectrometer) Spektrometer an Bord des Venus Express erfasst wurden, klassifiziert. Venus Express fliegt seit April 2006 auf einer Umlaufbahn um die Venus. VIRTIS liefert eine Einschätzung des Emissionsgrads (die Fähigkeit eines Materials, Hitze freizusetzen oder auszustrahlen) durch Aufzeichnung der Helligkeit des Oberflächengesteins. Bei einem Vergleich mit den umliegenden Landschaften kamen die Wissenschaftler zu dem Ergebnis, dass die Lavaströme an den drei Hotspots ungewöhnlich hohe Mengen an Wärme abstrahlen. Sie schreiben: "Wir schätzen, dass diese Ströme jünger als 2,5 Millionen Jahre sind, wahrscheinlich sogar noch jünger: 250.000 Jahre oder weniger. Das weist darauf hin, dass sich die Venus aktiv neu bildet." Ihre Ergebnisse lassen darauf schließen, dass die Oberfläche des Planeten das Ergebnis kleinerer Vulkanausbrüche ist, die allmählich im Laufe der Zeit erfolgten. Venus und Erde sind sich ähnlich, sowohl im Hinblick auf ihre Größe als auch im Hinblick auf ihre interne Wärmeproduktion. Aufgrund der Ergebnisse dieser Studie könnten sie aber noch mehr Gemeinsamkeiten haben. Auf der Erde reagiert der Lavastrom mit Sauerstoff und anderen Elementen, was zur Veränderung der Zusammensetzung des Materials führt. Auf der Venus könnte dieser Prozess ganz ähnlich wenn nicht sogar intensiver sein, weil die Atmosphäre des Planeten heißer und dichter ist. "Es gibt mehrere faszinierende Modelle zu der Frage, wie die Venus sich in kürzester Zeit selbst in kilometerdicke Schichten aus Lava eingehüllt haben könnte. Doch dazu müsste sich das Innere dieses Planeten sehr unterschiedlich vom Inneren der Erde verhalten", erklärte Dr. Sue Smrekar vom Labor für Strahlantriebe der NASA (National Aeronautics and Space Administration) in den Vereinigten Staaten. "Tritt vulkanische Aktivität graduell auf, bedeutet das, dass das Innere sich eher wie die Erde verhält, doch ohne tektonische Platten", schlussfolgerte sie.

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