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Inhalt archiviert am 2023-03-07

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Die warzige Wahrheit der erfolgreichen Kröte

Wieso konnten sich Kröten so erfolgreich in so vielen Ecken der Welt ausbreiten? Ein internationales Forscherteam hat unter Leitung der Freien Universität Brüssel, Belgien, die Antwort gefunden: sieben Eigenschaften sind für ihre zahlreiche Vermehrung verantwortlich. Die in de...

Wieso konnten sich Kröten so erfolgreich in so vielen Ecken der Welt ausbreiten? Ein internationales Forscherteam hat unter Leitung der Freien Universität Brüssel, Belgien, die Antwort gefunden: sieben Eigenschaften sind für ihre zahlreiche Vermehrung verantwortlich. Die in der Zeitschrift Science veröffentlichte Studie wurde teilweise von der EU im Rahmen des TAPAS-Projekts (''Tracing antimicrobial peptides and pheromones in the amphibian skin") finanziert, das vom Europäischen Forschungsrat (ERC) 900.000 EUR aus dem Siebten Rahmenprogramm (RP7) erhielt. Bufonidae, die Gattung der echten Kröte, siedelten sich zuerst in Südamerika an. Aber 10 Millionen Jahre später fühlen sich rund 500 Krötenarten in verschiedenen Teilen der Welt zu Hause. "Einige Amphibiengruppen sind über die ganze Welt verteilt und andere nicht", erklärt Ines Van Bocxlaer, Doktorandin an der Freien Universität Brüssel. "Wir haben uns gefragt, wieso manche Kröten ihr Verbreitungsgebiet ausdehnten, während andere (wie der Pfeilgiftfrosch) in ihrem Gebiet blieben?" Das Team bestimmte 228 Krötenarten, die rund 43% der weltweit bekannten Krötenarten repräsentierten. Durch Nachverfolgung der Evolutionsgeschichte verschiedener Kröteneigenschaften enthüllte das Forscherteam die Eigenschaften, die mit dem massiven Ausmaß der Verbreitung einer Art in Verbindung stehen. So sind es effektiv sieben Eigenschaften, die den Krötenarten den Schub gaben, den sie für die Ausdehnung ihres Verbreitungsgebiets benötigten. Die wahrscheinlich gängigste Eigenschaft ist die Fähigkeit der Kröte, auf teilweise trockenem Land zu leben. Kröten brauchten ursprünglich aufgrund ihrer Nähe zu den Tropen Wasser und Feuchtigkeit. Als aber einige Arten die Fähigkeit entwickelten, auch in trockenen Gebieten leben zu können, breiteten sie sich aus. Ihre Körpergröße - mindestens fünf Zentimeter Länge - ist eine weitere wichtige Eigenschaft. Je größer die Kröte, desto mehr Wasser kann sie speichern. Diese Eigenschaft kam ihnen beim Wechsel in trockenere Gebiete zugute. Paratoid-Drüsen sind die dritte Eigenschaft. Riesenkröten, von vielen Australiern als schlimmste aller Plagen betrachtet, erweitern diese Drüsen, die gifthaltige Chemikalien absondern, um sich gegen Angreifer zu verteidigen und um sich selbst mit Feuchtigkeit zu versorgen . Der vierte Punkt auf der Liste ist das, was die Experten die kröteneigene Fettleibigkeit nennen. Sie macht es den Kröten möglich, mehr Fett zu speichern und Energiereserven aufzubauen. Van Bocxlaer erklärt, dass sie sich dank dieser zusätzlichen Energie über weite Strecken fortbewegen können. Eine weitere Eigenschaft ist die Fähigkeit der Kröte, Eier in verschiedenen Wasserarten abzulegen. Waren sie ursprünglich in Bezug auf den Eiablageplatz sehr wählerisch, so sind sie dies nicht mehr: Ob großes Gewässer oder nur eine winzige Pfütze - die Kröte gibt sich mit dem zufrieden, was sich ihr bietet. Eigenschaften sechs und sieben betreffen die Größe des Geleges und die Fähigkeit der Larven, sich von Nährstoffen aus der Umgebung zu ernähren (d. h. exotrophe Larven). Große Gelege (einige Kröten können bis 45.000 Eier ablegen) eröffnen den Kröten die Möglichkeit, ohne größere Probleme weiter zu wandern, während die exotrophen Larven ihre Mütter verlassen, um noch mehr Larven zu produzieren. "Die meisten Forschungen zur molekularen Entwicklung haben bisher die Vergangenheit beschrieben, aber Verbindungen zwischen geografischer Ausdehnung und Artenbildung wurde selten dargelegt", so Professor S. D. Biju von der Universität Delhi in Indien, der auch unterstreicht, dass Forscher mithilfe der Kröteneigenschaften auch bestimmen können, welche Art tatsächlich invasionsartig in ein bestimmtes Gebiet eindringen kann. Professor Biju merkt an, dass diese Studie weitere Forschungen zur Anpassung der Kröte anregen könnte. An dieser Studie waren auch Forscher aus Indien, Italien und der Schweiz beteiligt.

Länder

Belgien, Schweiz, Indien, Italien

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