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Inhalt archiviert am 2023-03-06

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Neue Behandlungsmethode gibt Hoffung auf Heilung schwerer Pferdekrankheit

Ein Forschungsteam des Fachbereichs Mikrobiologie an der Schwedischen Universität für Agrarwissenschaften (Swedish University of Agricultural Sciences - SLU) entwickelte einen bahnbrechenden Impfstoff gegen die hoch ansteckende Pferdekrankheit Druse, die durch Streptococcus eq...

Ein Forschungsteam des Fachbereichs Mikrobiologie an der Schwedischen Universität für Agrarwissenschaften (Swedish University of Agricultural Sciences - SLU) entwickelte einen bahnbrechenden Impfstoff gegen die hoch ansteckende Pferdekrankheit Druse, die durch Streptococcus equi-Bakterien ausgelöst wird. Die Ergebnisse der Studie wurden in der Fachzeitschrift Public Library of Science (PLoS) Pathogens veröffentlicht und zeigen, dass sich der neue, auf rekombinanter DNA-Technologie beruhende Impfstoff als überaus wirksam erweist und sogar zur Entwicklung von Impfstoffen gegen Streptokokken-Infektionen beim Menschen beitragen könnte. Druse, auch bekannt unter der Bezeichnung Pferdestaupe, gilt als Albtraum eines jeden Pferde- oder Pferdestallbesitzers. Zu den Symptomen der Krankheit zählen hohes Fieber und geschwollene Lymphdrüsen am Hals des Pferdes, wodurch sich Geschwüre bilden, die schließlich aufplatzen. Stellenweise werden diese Geschwüre sogar so groß, dass sie die Luftzufuhr in der Luftröhre des Pferdes abschneiden und folglich einen Atemstillstand hervorrufen. Die meisten Pferde, die sich mit Druse infizieren, erholen sich von der Krankheit und werden immun gegen diese, aber in besonders schweren Fällen kann das Pferd sterben. Eine Druse-Behandlung mit Antibiotika zeigt häufig nicht die gewünschte Wirkung. Ein Ausbruch von Druse kann für Pferdeställe mit ernsten wirtschaftlichen Problemen verbunden sein, da diese nach Feststellung der Krankheit bis zu einem Jahr in Quarantäne gehen müssen, denn erkrankte Pferde, die sich von der Krankheit erholen, können die Bakterien noch bis zu 8 Monate lang weitergeben. Die Erkrankung ist weltweit verbreitet, wobei jährlich etwa 100 Fälle in Schweden und über 1.000 Fälle in Großbritannien gemeldet werden. Bislang wurde noch kein sicherer und vollständig effektiver Impfstoff entwickelt. Der aktuell genutzt Impfstoff basiert auf lebenden Bakterien und ist bekanntlich mit ernsten Nebenwirkungen verbunden. Darüber hinaus sorgt er für eine nur kurze Immunitätsphase. Das Forschungsteam der SLU entwickelte nun jedoch einen Impfstoff, der auf reinen, mittels rekombinanter DNA-Technologie gewonnenen Proteinen basiert. Bei diesem neuen Impfstoff handelt es sich um eine Kombination aus sieben Streptokokken-Proteinen. Im Rahmen von Tests erwies sich der Impfstoff als höchst wirksam und zeigte keinerlei Nebenwirkungen. Pferde, denen der Impfstoff injiziert wurde, wurden drei Wochen lang auf Druse-Symptome hin beobachtet, und sechs von sieben geimpften Pferden zeigten einen beachtlichen Schutz gegenüber den entsprechenden Krankheitssymptomen. Alle sieben der nicht geimpften Pferde infizierten sich mit der Krankheit. Das Forschungsteam bestand aus Wissenschaftlern der SLU, des Karolinska Institutet in Stockholm, des schwedischen Pharmaunternehmens Intervacc AB und des Animal Health Trust im Vereinigten Königreich. Das Team ist zuversichtlich, dass schon in naher Zukunft ein neuer Druse-Impfstoff auf den Markt gebracht werden kann. Die positiven Ergebnisse deuten zudem auf die Möglichkeit hin, weitere Impfstoffe auf Proteinbasis gegen Streptokokken-Infektionen sowohl bei Tieren als auch beim Menschen entwickeln zu können (diese Infektionen können Krankheiten wie Angina und Grindflechte auslösen). Professor Bengt Guss von der SLU und Leiter des Forschungsprojekts sagte: "Dies ist ein überaus spannendes Projekt, bei dem Grundlagenforschung in neuen Anwendungen gipfelt und neue Kenntnisse zur Entwicklung von Impfstoffen gegen andere Bakterien genutzt werden können. Dies wiederum ist besonders wichtig in Anbetracht der steigenden Zahl von Infektionskrankheiten, die durch Antibiotika-resistente Bakterien ausgelöst werden."

Länder

Schweden, Vereinigtes Königreich

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