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Inhalt archiviert am 2023-03-06

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Auf den Spuren des Europäischen Aals

Die Bewegungen einzelner Fische in Ozeanen zu verfolgen, ist wahrlich nicht einfach, doch genau das hat eine internationale Wissenschaftlergruppe gemacht. Die im Fachmagazin Science veröffentlichten Ergebnisse zeigen, wie die Wissenschaftler mit Erfolg einer Gruppe Europäische...

Die Bewegungen einzelner Fische in Ozeanen zu verfolgen, ist wahrlich nicht einfach, doch genau das hat eine internationale Wissenschaftlergruppe gemacht. Die im Fachmagazin Science veröffentlichten Ergebnisse zeigen, wie die Wissenschaftler mit Erfolg einer Gruppe Europäischer Aale auf den ersten 1300 km einer 5000 km langen Wanderung folgten. Die Forschung ist Bestandteil des Projekts EELIAD ("European eels in the Atlantic: assessment of their decline"), das unter dem Themenbereich "Umwelt" des Siebten Rahmenprogramm (RP7) der EU unterstützt wird. Ende 2012 soll EELIAD auslaufen. Es hat über 2,6 Mio. EUR finanzielle Unterstützung erhalten. Die Forscher aus Kanada, Dänemark, Irland, Norwegen, dem Vereinigten Königreich und den USA beobachteten die Europäischen Aale (Anguilla anguilla), die sich zu ihrem alljährlichen Paarungsritual aufmachten. An einigen der von der irischen Küste zur Sargassosee mitten im Nordatlantischen Ozean bei den Bermudainseln schwimmenden Aale wurden Miniatursatellitensender befestigt, genauer gesagt Pop-Up-Satellitenmarkierungen PSATs (pop-up satellite archival tags), um den Forschern bei der Kartierung des ersten Teils ihrer Reise zu helfen. Die in dieser Studie erfassten Informationen geben Aufschluss über die Schwimmrichtung und -tiefe sowie über das Migrationsverhalten dieser Aale. Die Ergebnisse bieten zudem einen Einblick in die verschiedenen Umweltumgebungen, durch die die Aale auf ihrer Reise schwimmen. Die Forscher der von Professor David Righton vom Centre for Environment Fisheries and Aquaculture Science (Cefas) im Vereinigten Königreich koordinierten Studie fanden heraus, dass die Aale nachts in warmem Oberflächenwasser (in einer Tiefe zwischen 200 und 300 Metern) schwammen, aber tagsüber in kühleres Wasser in einer Tiefe bis zu 1000 Metern abtauchten. Den Forschern zufolge hilft den Aalen das warme Wasser nachts offenbar bei der Aufrechterhaltung ihres Stoffwechsels und ihrer Schwimmaktivität. Die Ergebnisse lassen auch vermuten, dass das kühlere Wasser tagsüber die Entwicklung der Fortpflanzungsorgane des Aals abbremst. Oder anders ausgedrückt: Ihre Fortpflanzungsorgane entwickeln sich, wenn sie die warmen, tropischen Gewässer der Sargassosee erreichen und sich schließlich paaren. "Das sind vollkommen neue Erkenntnisse, und wir können nur spekulieren, weshalb sich Aale so verhalten. Unsere Hypothese ist, dass das beobachtete Muster Wärmeregulierung widerspiegeln kann", erklärte Professor Righton, Mitverfasser der Studie. "Aale könnten nachts in wärmeres Wasser schwimmen, um den Stoffwechsel und die Schwimmgeschwindigkeit ausreichend hoch zu halten und dann wiederum in tieferes und kälteres Wasser zur Verzögerung der Reifung ihrer Gonaden abtauchen. Das würde bedeuten, dass sie ihr hydrodynamisches Profil die meiste Zeit ihrer langen Wanderung über beibehalten und sich nicht durch die Eier aufblähen, was einen höheren Energieverbrauch beim Schwimmen zur Folge hätte." Leitautor Dr. Kim Aarestrup, leitender Wissenschaftler am Nationalen Institut für Aquatische Ressourcen an der Technischen Universität von Dänemark (DTU Aqua) sagte: "Das ist in vielerlei Hinsicht ein ausgezeichnetes Resultat. Es ist schwierig, Aalen zu folgen, sobald sie die europäische Küste verlassen. Also ist ihr Verhalten beim Wandern zu ihren Laichgründen fast vollkommen unergründet." Dr. Aarestrup, der auch die Markierungsarbeiten des EELIAD-Projekts leitete, erklärte weiter: "Die Studie hat zu neuen Erkenntnissen über die Wanderung geführt und die Wissenschaftler in verschiedener Hinsicht überrascht." Die Europäischen Aale verbringen ihre ersten Lebensjahre in Flüssen, bevor sie zum Meer und durch den Atlantischen Ozean zur Sargassosee schwimmen. Sie laichen und legen Eier ab, aus denen sich durchsichtige Larven mit der Bezeichnung Leptocephali entwickeln, die in den Ozeanströmungen schwebend zurück nach Europa reisen. Wenn sie ankommen, haben sie sich schon zu kleinen Glasaalen entwickelt, die in die europäischen Flüsse schwimmen. Wie die Forscher anmerkten, würden ihnen Verbesserungen der Satellitenortungstechnologie in der Zukunft bei der Verfolgung dieses Laichwanderungsprozesses in seiner Gesamtheit helfen.

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