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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Signale im Innern des Körpers wichtig für die Diabetesforschung

Durch ein gemeinsames Forschungsprojekt von Schweden und den USA konnte ein bisher unbekanntes Signalnetz entdeckt werden, mit dem unter anderem die Zellen der Bauchspeicheldrüse verknüpft sind. Die Entdeckung hat das Potenzial, die Diabetesbehandlung maßgeblich zu revolutioni...

Durch ein gemeinsames Forschungsprojekt von Schweden und den USA konnte ein bisher unbekanntes Signalnetz entdeckt werden, mit dem unter anderem die Zellen der Bauchspeicheldrüse verknüpft sind. Die Entdeckung hat das Potenzial, die Diabetesbehandlung maßgeblich zu revolutionieren. Diabetes beeinflusst das Leben von Familien auf der ganzen Welt in hohem Maße. Dieser Einfluss lässt sich einerseits in wirtschaftlicher Hinsicht bemessen, andererseits sind auch viele menschliche Schicksale zu beklagen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) nimmt an, dass im Jahre 2007 weltweit 3,8 Millionen Menschen an Diabetes gestorben sind. Allein in Europa leiden etwa 7,8% der Bevölkerung an dieser Krankheit. Mehr als 48 Millionen Europäer im Alter zwischen 20 und 79 Jahren leben mit Diabetes. In den Ländern Mittel- und Osteuropas liegt der Anteil im Allgemeinen noch höher. Die neuen Erkenntnisse der Wissenschaftler des Karolinska Institutet in Schweden und der Miami-Universität in den USA könnten nun den Weg für neuartige Behandlungsmethoden im Kampf gegen den Diabetes bahnen. Das Forscherteam hat festgestellt, dass die Zellen in der Bauchspeicheldrüse zusammenwirken - und miteinander kommunizieren - und zwar in einer Art und Weise, die bisher unbekannt war. Seit Langem ist der Wissenschaft bekannt, dass Glukose mit Hilfe von Hormonen in der Bauchspeicheldrüse reguliert wird. Im wissenschaftlichen Kontext bedeutet dies, dass die Betazellen der Bauchspeicheldrüse Insulin produzieren, um den Zuckerspiegel zu senken, und die Alphazellen Glukagon produzieren, um ihn zu erhöhen. Dieses Glukosegleichgewicht muss in einem engen Intervall gehalten werden. Für eine gute Gesundheit ist es wichtig, dass Insulin und Glukagon im menschlichen Körper perfekt ausgeglichen sind. Mit dem Projekt sollte herausgefunden werden, wie ein gesunder Körper die Glukosekonzentration im Blut reguliert. Per-Olof Berggren ist Professor für experimentelle Endokrinologie am Karolinska Institutet und leitet dieses Forschungsprojekt. "Eine Person mit niedrigem Blutzucker fühlt sich krank und schwach; eine Person mit übermäßig hohem Blutzucker hingegen bekommt Diabetes", erklärt er. Das Team um Professor Berggren konzentrierte seine Untersuchungen auf die Glukagonsekretion, da hierzu bisher keine so intensiven Studien durchgeführt wurden wie zu der Insulinsekretion. Herausgefunden haben sie, dass Alphazellen auch Glutamat absondern. Durch diese Absonderung wird die Freigabe von Glukagon erleichtert und dessen Wirksamkeit erhöht. Die Wissenschaftler gingen von der Hypothese aus, dass, wenn der Glukosespiegel in einem gesunden Körper erhöht wird, die Betazellen aktiviert werden und die Freigabe von Insulin einleiten, wodurch der Zuckergehalt im Blut gesenkt wird und die Alphazellen daraufhin mit der Absonderung von Glukagon und Glutamat beginnen. In diesem Zusammenhang agiert das Glutamat als positives Signal, mit dem die Alphazellen informiert werden, dass sie nun mehr Glukagon produzieren müssen, um einen zu starken Abfall des Glukosespiegels zu verhindern. "Um genau diesen Signalweg geht es bei unserer Entdeckung", so Professor Berggren. "Dieses Zusammenspiel zwischen Beta- und Alphazellen ist für eine normale Blutzuckerregulierung entscheidend." Mit der Entdeckung wird auch klar, dass, wenn die Insulinproduktion durch die Betazellen nicht mehr einwandfrei gewährleistet ist, wie bei Diabetes, auch der Signalweg der Alphazellen blockiert ist, wodurch das Glukosegleichgewicht noch weiter gestört wird. Das Team hofft, dass mit seiner Entdeckung des Signalwegs der klinischen Diabetesforschung letztlich neuer Antrieb gegeben wird. "Vielleicht können wir eine bessere Blutzuckerregulierung bei Diabetespatienten erreichen, wenn wir uns weniger auf das Insulin als vielmehr auf den Glukagon-/Glutamataspekt konzentrieren", hofft Professor Berggren.

Länder

Schweden, Vereinigte Staaten

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