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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Alternde Arbeitskräfte in der Wissenschaft könnten zu Wissensverlust führen, warnt Eurostat

Das Statistische Amt der Europäischen Gemeinschaften (Eurostat) fordert ein größeres Bewusstsein über die alternden Arbeitskräfte in den Wissenschaften in Europa. Seit 2001 ist der Anteil der Arbeitskräfte in den Wissenschaften, die zwischen 45 und 64 Jahre alt sind, an der Ge...

Das Statistische Amt der Europäischen Gemeinschaften (Eurostat) fordert ein größeres Bewusstsein über die alternden Arbeitskräfte in den Wissenschaften in Europa. Seit 2001 ist der Anteil der Arbeitskräfte in den Wissenschaften, die zwischen 45 und 64 Jahre alt sind, an der Gesamtzahl der Arbeitskräfte jedes Jahr um durchschnittlich 3,3% gestiegen. Angesichts einer alternden Bevölkerung müsse Europa den Erhalt aufwendig erworbenen Fachwissens der älteren wissenschaftlichen Arbeitskräfte sicherstellen, heißt es in dem Eurostat-Bericht: "Die Auswirkungen der alternden Erwerbsbevölkerung, besonders im Hinblick auf die hoch qualifizierten Arbeitskräfte, bedürfen zur Sicherung des Wissenstransfers einer genauen Beobachtung. Der Bestand an Humanressourcen in Wissenschaft und Technik (HRST) ist eine mögliche Messgröße." Den jüngsten Zahlen zufolge waren von den 85 Millionen HRST im Jahr 2006 in Europa fast 40% zwischen 45 und 64 Jahre alt. Die Altersstruktur ist allerdings nicht einheitlich. Das Alter von HRST, laut Definition Personen, die einen wissenschaftlich-technischen Studiengang des Tertiärbereichs erfolgreich abgeschlossen haben oder in einem wissenschaftlich-technischen Beruf tätig sind, variiert stark. Die Statistiken zeigen, dass Bulgarien die älteste wissenschaftliche Arbeitnehmerschaft aufweist, hier sind 46% HRST älter als 45 Jahre. Auf Bulgarien folgen in geringem Abstand Finnland, Deutschland und Schweden. "Die genannten Länder weisen insgesamt eine vergleichsweise alte HRST-Population auf. Der zunehmend höhere Anteil der älteren HRST wird allgemein hauptsächlich auf die geburtenstarke Nachkriegsgeneration zurückgeführt", erklärt Eurostat. In Spanien und Irland auf der anderen Seite sind die Arbeitskräfte in Wissenschaft und Technologie viel jünger: Nur 30% sind über 45 Jahre alt. "Ein Grund ist die allgemeine Altersverteilung sowohl in Spanien als auch in Irland. In beiden Ländern ist der Anteil der 25- bis 34-Jährigen höher als im EU-Durchschnitt (17% gegenüber 14% im Jahr 2006)", heißt es in dem Bericht. "Das ist allerdings nur ein Teil der Erklärung." Gleichzeitig zeigten ältere Beschäftigte in Wissenschaft und Technologie in den Jahren 2005 und 2006 eine weitaus geringere Arbeitsplatzmobilität als ihre jüngeren Kollegen: Auf EU-Ebene betrug die Durchschnittsrate für Arbeitsplatzmobilität der abhängig beschäftigten HRST 6,2%, was bereits keine sehr große Zahl sei, wie im Bericht bemerkt wird. In der Altersgruppe der 45- bis 64-Jährigen lag diese Rate allerdings viel niedriger bei 2,9%. "Wie erwartet kann geschlussfolgert werden, dass die Arbeitsplatzmobilität der HRST mit steigendem Alter tendenziell abnimmt", sagt der Bericht. "Gegen Ende der Arbeitslaufbahn sind Menschen häufig mit ihrem Status quo zufrieden und nicht bereit, diesen durch eine Veränderung des Arbeitsumfelds aufs Spiel zu setzen." Allerdings weisen Dänemark und das Vereinigte Königreich eine weitaus höhere Mobilität sowohl für ältere als auch für jüngere Arbeitnehmer auf. Hier liegen die Zahlen (in der Gruppe 45 bis 64 Jahre) bei 7,9% in Dänemark und 5,9% im Vereinigten Königreich, was dem Bericht zufolge auf die Arbeitsmarktmaßnahmen zurückzuführen ist, wie beispielsweise das dänische Modell der "flexicurity". Schlussendlich ermöglichen "HRST, die ihren Arbeitsplatz wechseln, einen wertvollen Transfer von Fachwissen und können daher als belebender Wirtschaftsfaktor in einem Land angesehen werden", heißt es in dem Eurostat-Bericht im Einklang mit der Erklärung von Lissabon. Der Erklärung zufolge sei Mobilität von HRST der Schlüssel zur Verbesserung des Wissenstransfers zwischen Industrie, Hochschulen und Forschungsorganisationen, und der sei wiederum wesentlich für Innovation und Wettbewerbsfähigkeit.

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