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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Studie: Mittelmeerdiät während der Schwangerschaft reduziert Asthma- und Allergierisiko der Kinder

Laut einer neuen Studie können Frauen, die sich während der Schwangerschaft nach der Mittelmeerdiät ernähren, das Asthma- und Allergierisiko ihres Kindes reduzieren. Die Ergebnisse des Projekts, das zum Teil mit EU-Mitteln finanziert wurde, wurden in der Fachzeitschrift "Thora...

Laut einer neuen Studie können Frauen, die sich während der Schwangerschaft nach der Mittelmeerdiät ernähren, das Asthma- und Allergierisiko ihres Kindes reduzieren. Die Ergebnisse des Projekts, das zum Teil mit EU-Mitteln finanziert wurde, wurden in der Fachzeitschrift "Thorax" veröffentlicht. Die sogenannte Mittelmeerdiät zeichnet sich durch viel Obst und Gemüse, Brot und Getreide, Hülsenfrüchte und Nüsse sowie durch geringere Mengen an Milchprodukten und Eiern aus. Fisch steht ebenfalls regelmäßig auf dem Speiseplan und bildet zusammen mit Olivenöl die wichtigste Fettquelle. Rotes Fleisch dagegen wird nur wenig gegessen. Zahlreiche Studien haben eine Verbindung zwischen der Mittelmeerdiät und einer reduzierten Häufigkeit von Fettsucht, Bluthochdruck, koronarer Herzkrankheit und verschiedenen Krebsarten hergestellt. Im Jahr 2007 veröffentlichten einige der an dieser Studie beteiligten Wissenschaftler bereits Forschungsergebnisse, die belegten, dass die Mittelmeerdiät während der Kindheit vor allergischer Rhinitis und Asthmasymptomen schützt. Niemand hatte sich jedoch mit den Auswirkungen der Mittelmeerdiät auf die Allergie- und Asthmaanfälligkeit der Kinder während der Schwangerschaft beschäftigt. Die Forscher begleiteten nun 450 Mutter-und-Kind-Paare auf der spanischen Insel Menorca von der Schwangerschaft bis zum siebten Lebensjahr des Kindes. Anhand von Fragebögen wurde die Häufigkeit des Verzehrs bestimmter Nahrungsmittel erhoben und anschließend eine Bewertung der Ernährung der Mutter während der Schwangerschaft und zu dem Zeitpunkt, als das Kind sechs Jahre alt war, durchgeführt. Im Rahmen der Nachfolgeuntersuchungen machten die Eltern auch Angaben über allergische und Atemwegssymptome ihrer Kinder, und die Kinder wurden auf sechs weit verbreitete Allergien getestet, unter anderem auf Gräserpollen und Katzenhaare. Die Ernährung der Mutter während der Schwangerschaft wurde mit null bis sieben Punkten bewertet, je nachdem wie eng die Mutter sich an eine klassische Mittelmeerdiät hielt. Es gab einen Punkt für jeden Bestandteil der Diät (Gemüse, Hülsenfrüchte, Obst und Nüsse, Getreide, Fisch und Milchprodukte), der in überdurchschnittlichen Mengen verzehrt wurde. Da Fleisch als schädlich gilt, erhielten Frauen, die weniger Fleisch aßen als der Durchschnitt, einen zusätzlichen Punkt. Ein Ergebnis zwischen vier und sieben Punkte galt als eine qualitativ hochwertige Mittelmeerdiät. Die Fragebögen ergaben, dass fast zwei Drittel der Frauen während der Schwangerschaft eine qualitativ hochwertige Mittelmeerdiät zu sich nahmen. Im Alter von sechs Jahren litten nur etwas mehr als 13 Prozent der Kinder an dauerhaften obstruktiven Atemwegssymptomen, 17 Prozent reagierten positiv auf die Hautallergietests und knapp sechs Prozent zeigten asthmaähnliche Symptome und positive Reaktionen auf die Hautallergietests. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass die Kinder von Frauen, die sich während der Schwangerschaft an eine qualitativ hochwertige Mittelmeerdiät hielten, wesentlich weniger Asthmasymptome und Allergien zeigten als die Kinder von Frauen, die nur wenige Bestandteile der Mittelmeerdiät zu sich nahmen. Der Einfluss der Ernährung der Mutter war unabhängig von den positiven Effekten einer Mittelmeerdiät während der Kindheit. Komponenten der Diät, die allem Anschein nach einen besonders starken positiven Effekt haben, sind Gemüse, sofern es mehr als achtmal pro Woche gegessen wird, Fisch (mindestens dreimal pro Woche) und mindestens eine Portion Hülsenfrüchte wöchentlich. Der Verzehr von rotem Fleisch drei- oder viermal pro Woche dagegen scheint die Risiken zu erhöhen. Den Wissenschaftlern zufolge sind weitere Untersuchungen notwendig um herauszufinden, warum genau die Mittelmeerdiät vor Asthma und Allergien schützt. Sie gehen jedoch davon aus, dass die Ergebnisse ihrer Untersuchung "wahrscheinlich auf eine hohe fetale Aufnahme verschiedener Antioxidantien und deren Beitrag zur Verhinderung von oxidativer Stressschädigung des Lungengewebes zurückzuführen sind". Getreide, Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte sind reich an Antioxidantien wie Vitamin C und E. Olivenöl enthält ebenfalls Antioxidantien und bietet weitere günstige Eigenschaften. Die Fettsäuren in Fisch haben entzündungshemmende Eigenschaften. Die Forscher unterstreichen die Bedeutung des Expositionsfensters, in dessen Rahmen das Kind diesen wichtigen Bestandteilen ausgesetzt ist. Bei Systemen, die sich über einen längeren Zeitraum entwickeln, wie das Atem- oder Immunsystem, könnten die Vorteile der Antioxidantien am größten in der Frühphase der Entwicklung sein, also während sich das Kind noch im Mutterleib befindet. "Daher könnte der Schutzeffekt der Mittelmeerdiät vor Asthma und Allergien während der Schwangerschaft stärker sein als während der Kindheit", so die Wissenschaftler. "Das entspricht unseren Ergebnissen, die darauf hindeuten, dass die Mittelmeerdiät der Mutter während der Schwangerschaft einen stärkeren und unabhängigen Effekt auf dauerhafte obstruktive Atemwegssymptome und Atopie hat als während der Kinderzeit." Auch hier ist mehr Forschung notwendig, um die wichtigsten Expositionsfenster zu ermitteln und festzustellen, ob die Schutzeffekte der mütterlichen Ernährung während der Schwangerschaft bis in die spätere Kindheit hineinreichen. EU-Mittel für die Forschungsarbeit wurden aus den Budgets von NewGeneris ("Newborns and genotoxic exposure risks") und GA2LEN ("Global allergy and asthma European network") zur Verfügung gestellt - beides Projekte, die unter dem vorrangigen Themenbereich "Lebensmittelqualität und -sicherheit" des Sechsten Rahmenprogramms (RP6) gefördert werden.

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