Astronomen entdecken neuen, lebensfreundlichen Planeten
Europäische Astronomen haben den ersten Planeten außerhalb unseres Sonnensystems entdeckt, auf dem ähnliche Bedingungen herrschen wie auf der Erde. Auf dem Planeten, der eineinhalb Mal so groß ist wie die Erde, könnte es Wasser geben. Der Exoplanet (so genannt, weil er sich um einen anderen Stern als die Sonne dreht) umkreist seine Sonne in einer Entfernung, die 14 Mal geringer ist als die Entfernung der Erde von der Sonne. Sein Wirtsstern, der Rote Zwerg Gliese 581, ist jedoch kleiner und kühler als die Sonne. Daraus folgt, dass der Planet in einem lebensfreundlichen Abschnitt liegt - der Region um einen Stern, in der Wasser in flüssiger Form auftreten könnte. "Wir vermuten, dass die Durchschnittstemperatur auf dieser Super-Erde zwischen 0 und 40 °C liegt und Wasser deshalb flüssig wäre", sagte Stéphane Udry vom Genfer Observatorium in der Schweiz. "Darüber hinaus beträgt der Radius des Planeten wahrscheinlich nur das Anderthalbfache des Erdradius, und Modellen zufolgen dürfte der Planet entweder felsig sein wie unsere Erde - oder aber komplett von Ozeanen bedeckt", erklärt er. Der Planet wurde von einem Team von Astronomen aus der Schweiz, Frankreich und Portugal mit dem sogenannten HARPS-Instrument (High Accuracy Radial Velocity for Planetary Searcher) entdeckt, dem wahrscheinlich präzisesten Spektrometer der Welt. Es ist auf dem 3,6-Meter-Teleskop der Europäischen Südsternwarte (ESO) in Chile angebracht und kann Geschwindigkeiten mit einer Genauigkeit von mehr als einem Meter pro Sekunde messen. "HARPS ist ein einzigartiger Planetenjäger", erklärt Michel Mayor vom Genfer Observatorium, der das Gerät betreut. "Angesichts der unglaublichen Präzision von HARPS konzentrierten wir und auf massearme Planeten. Und HARPS war zweifellos sehr erfolgreich: Von den 13 bislang bekannten Planeten, deren Masse unter dem 20-Fachen der Erde liegt, wurden elf mit HARPS entdeckt." Die Wissenschaftler, die an der Entdeckung beteiligt waren, sind sicher, dass der Planet umfangreiche Forschungsanstrengungen auslösen wird. "Aufgrund seiner Temperatur und seiner relativ geringen Entfernung von der Erde wird dieser Planet wahrscheinlich ein sehr wichtiges Ziel für künftige Raumfahrtmissionen auf der Suche nach außerirdischem Leben", so Xavier Delfosse von der Universität Grenoble, Frankreich. "Auf der Schatzkarte des Universums müsste man ihn dick ankreuzen."
Länder
Schweiz, Frankreich, Portugal