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Inhalt archiviert am 2023-03-06

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Auf der Suche nach neuen Planeten: Start des EU-finanzierten ROPACS-Projektes

Im Rahmen des EU-finanzierten Projektes ROPACS ("Rocky planets around cool stars"), eines über das Siebte Rahmenprogramm (RP7) mit einer Summe von 3,2 Mio. EUR geförderten Marie-Curie-Ausbildungsnetzes, suchen europäische Wissenschaftler nach erdähnlichen Planeten, die kühlere...

Im Rahmen des EU-finanzierten Projektes ROPACS ("Rocky planets around cool stars"), eines über das Siebte Rahmenprogramm (RP7) mit einer Summe von 3,2 Mio. EUR geförderten Marie-Curie-Ausbildungsnetzes, suchen europäische Wissenschaftler nach erdähnlichen Planeten, die kühlere Sterne umkreisen. Das internationale Forscherteam hofft auf die Entdeckung von Planeten, die andere Sterne umkreisen und auf denen Leben möglich sein könnte, um die Ursprünge des Lebens im Universum besser zu verstehen. Ob auf einem Planeten Leben möglich ist, hängt davon ab, ob er aus Gestein oder aus Gas besteht und ob die Entfernung zu seinem Stern gering genug ist, dass Wasser seine flüssige Form annimmt und auf der Planetenoberfläche fließen kann. Das ROPACS-Projekt, das von Dr. David Pinfield von der Universität Hertfordshire im Vereinigten Königreich koordiniert wird, besteht aus einem Netzwerk aus Forschern aus dem Vereinigten Königreich, aus Deutschland, Spanien und der Ukraine, die das UK Infrared Telescope einsetzen wollen, um kühlere Sterne umkreisende Gesteinsplaneten aufzuspüren. Schließlich soll untersucht werden, ob auf diesen Leben möglich wäre. Die Wissenschaftler führen eine "Transitstudie" durch, bei der sie kleinere Planeten beobachten, die an M-Zwergsternen geringer Masse vorbeiziehen. In ihrer Transitstudie (WTS), für die eine Großkamera mit großem Gesichtsfeld (WFCAM) zum Einsatz kommt, nehmen sie etwa 200 Nächte lang Infrarotbilder des Himmels auf, wodurch kleine Veränderungen der Helligkeit entfernter Planeten beobachtet werden können, während sie vor ihren Gaststernen vorbeiziehen. "In der Vergangenheit wurden Studien mit optischen Teleskopen durchgeführt, da die Sonne und sonnenähnliche Sterne im optischen Bereich am hellsten sind", erklärt Dr. Pinfield. "Wenn man aber auf der Suche nach kühleren Planeten ist, muss man für seine Beobachtungen Infrarot- statt optische Instrumente einsetzen, da die Strahlung der kühleren Sterne genau in diesem Bereich stattfindet. Wenn sich die Planeten bei der Umkreisung der kühleren Sterne vor ihnen befinden, wird der Stern dunkler." Die Forscher glauben, dass ihre Transitstudie ihnen dabei helfen könnte, in der Nähe von M-Zwergsternen geringster Masse bewohnbare Planeten zu finden. Glücklicherweise können sie die Studie dank der verwendeten Technik sowohl bei guten als auch bei schlechten Wetterbedingungen durchführen. Auch wollen sie Folgestudien zur Charakterisierung der Masse, des Radius, der Dichte und der Atmosphäre der vorbeiziehenden Planeten durchführen. "Bei der Suche nach kühlen Sternen umkreisenden Planeten ist eines der wichtigsten Konzepte, dass diese Planeten kleiner sind als Sterne mit 'Sonnenlicht'", so Dr. Pinfield. "Mithilfe der Transitmethode kann man kleinere Planeten entdecken, die sie umkreisen." In vorangegangenen Transitstudien konnten Planeten der Größe des Jupiter aufgespürt werden; Planeten in der Umlaufbahn kühlerer Sterne könnten etwa zehnmal kleiner sein. Die Partner hoffen, dass ihre Entdeckungen einen positiven Einfluss auf unser Verständnis von der Vielfältigkeit bewohnbarer Planeten haben werden und dass ihre einzigartigen Entdeckungen sowohl der Allgemeinheit als auch Studenten an jedem Punkt der akademischen Laufbahn als Inspiration dienen. Zu den Projektzielen gehört die Entwicklung von weltraumgestützter Technologie für die Erforschung von Planeten außerhalb unseres Sonnensystems. Das Ausbildungsnetz unterstützt 11 Doktoranden und 4 Post-Doktoranden, die institutsübergreifend arbeiten werden (keiner der Forscher darf in seinem Heimatland arbeiten). Gemeinsam mit ihrem Partner aus der Wirtschaft, dem Raumfahrttechnikunternehmen EADS Astrium, wollen sie neue Planeten entdecken und charakterisieren, aber auch an Raumfahrttechnologien der Zukunft arbeiten. Die Ausbildung der Nachwuchsforscher beinhaltet die Bereiche Astronomie, EDV, Berechnungsverfahren wie Spezialalgorithmen, Spektroskopie und technische Konstruktion. "Mehr über die Vielfältigkeit von Planetensystemen zu erfahren, die um andere Sterne zirkulieren, hilft uns dabei, unseren eigenen Platz im Universum besser zu verstehen, wird aber auch das Ausmaß anderer möglicher Lebensräume aufzeigen", meint Dr. Pinfield. Die Auftaktveranstaltung des Projektes ist für den 28./29. Januar geplant. Die Idee für dieses Projekt entstand schlicht und ergreifend aus dem Wunsch nach Entdeckungen. "Für mich war die Entdeckung von Neuem, zuvor nicht Existentem schon immer sehr aufregend", gibt Dr. Pinfield zu. "Also ist die Idee, nach diesen kleineren Planeten zu suchen und dem Ziel näherzukommen, erdähnliche Planeten mit anderem Leben im Universum zu finden, natürlich etwas sehr Aufregendes."

Länder

Deutschland, Spanien, Ukraine, Vereinigtes Königreich

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