Omega-3 aus Meeresalgen
Omega-3-Fettsäuren sind dafür bekannt, dass sie Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen können. Astaxanthin, ein Farbstoff aus der Klasse der Carotinoide mit antioxidativen Eigenschaften, hat großes Interesse geweckt, da er die Blut-Hirn-Schranke überwinden kann. So gilt er als hochwertige Verbindung zum Schutz des Zentralnervensystems und zur Vorbeugung von Krankheiten wie Alzheimer und Demenz. Die traditionelle chemische Synthese von Astaxanthin und die Praktiken der Gewinnung von Omega-3 sind nicht ausreichend effizient, verursachen Überfischung und verbrauchen sehr viel Energie. Um die wachsende Nachfrage nach diesen Verbindungen zu decken, hat das EU-finanzierte Projekt VOPSA2.0 vorgeschlagen, Omega-3 und Astaxanthin mit Hilfe eines nachhaltigen, industriellen, biologischen Prozesses aus marinen Mikroalgen zu gewinnen. VOPSA2.0 wurde vom Biotechnologie-Unternehmen Neoalgae in Spanien koordiniert. „Unsere Idee bestand darin, einen Extraktionsansatz zu entwickeln, der zum einen umweltfreundlich ist, aber auch die jährlich benötigten Tonnen Omega-3 und Astaxanthin erzeugen kann“, erklärt Projektkoordinatorin María Álvarez. Algen im industriellen Maßstab kultivieren Mit der Kultivierung von Meeresalgen gelang es dem Forscherteam, den Prozess in den industriellen Maßstab zu überführen und gleichzeitig die Meeresressourcen unangetastet zu lassen. Mikroalgen verfügen über eine Wachstumsrate ähnlich Bakterien oder Hefen, was in kurzer Zeit eine großangelegte Biomasseproduktion gestattet. Zur Extraktion von Omega-3 und Astaxanthin aus trockener Mikroalgenbiomasse entwickelte die Forschergruppe eine Methode zur überkritischen Extraktion mit Hilfe von Kohlendioxid, bei welcher der gefährliche Einsatz der traditionellen organischen Lösungsmittel umgangen wird. Diese Herangehensweise ermöglichte die Trennung von hochreinen Omega-3- und Astaxanthinverbindungen, die frei von Schadstoffen, ohne Nachgeschmack und für sich vegan ernährende Personen geeignet sind. Vor allem aber wurde der gesamte Prozess unter Aufwendung konkurrenzfähiger und stabiler Produktionskosten realisiert. In-vitro-Tests des aus Mikroalgen hergestellten Omega-3 und Astaxanthins bestätigten die Sicherheit der Verbindungen für den dermatologischen Einsatz und mündeten bei Neoalgae in der Einführung der neuen Kosmetikproduktmarke Alskin. Die Zusammenarbeit mit dem VOPSA-Partner Bicosome brachte die Entwicklung eines bahnbrechenden Mechanismus zur Versorgung der Haut mit den Mikroalgen unter Einsatz intelligenter Lipid-Technologie mit sich. Dieses neue System, aus dem die neue Marke Bicoalgae® hervorging, verfügt über die Fähigkeit, in die Epidermisschichten der Haut einzudringen und dort, wo die Haut bedürftig ist, die außergewöhnlichen antioxidativen und entzündungshemmenden Wirkungen von Omega-3 und Astaxanthin zu entfalten. VOPSA2.0-Produkte kommen auf den Markt Neoalgae plant die Kommerzialisierung der Extrakte und der Alskin-Linie, während Bicosome die Produkte Bicoalgae® Xanthin und Bicoalgae® Omega 3 zur Behandlung von Akne, atopischen Hautkrankheiten und Hautalterung vermarkten wird. Zudem wurden als Nahrungsergänzungsmittel neben Spirulina- und Astaxanthinkapseln auch Astaxanthin- und Omega-3-Öle hergestellt. Das Projekt VOPSA2.0 hat demonstriert, dass es möglich ist, auf nachhaltige Weise aus Meeresalgen hochwertige Hautpflegeprodukte herzustellen. Abgesehen von ihrem natürlichen Ursprung können diese Produkte über eine stabile, sichere und wirksame Formulierung in die Haut eingebracht werden. Álvarez ist zuversichtlich, dass „diese Produkte einen Durchbruch in der Geschichte beider Unternehmen markieren und eine langfristige und erfolgreiche Zusammenarbeit fördern werden.“ VOPSA2.0 ermöglichte dem Unternehmen Neoalgae die Verbesserung seiner Anlagen und technischen Kapazitäten sowie die Errichtung einer neuen Produktionsanlage zur Herstellung von Omega-3 und Astaxanthin. Mit Blick auf die Zukunft hebt Álvarez die Notwendigkeit der finanziellen Unterstützung durch Investoren oder Investmentfonds hervor, damit die innovativen VOPSA2.0-Produkte zum Verbraucher gelangen können.
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