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Inhalt archiviert am 2024-06-18

Hydrogen For Innovative Vehicles

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Der Tag, an dem traditionelle Fahrzeuge durch Wasserstofffahrzeuge ersetzt werden, rückt näher

Ein EU-Projekt hat gezeigt, dass ein großer Bedarf an wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen besteht und dass die Kommerzialisierung von Wasserstofftankstellen und -fahrzeugen immer realistischer wird.

Verkehr und Mobilität icon Verkehr und Mobilität

Wasserstoffbetriebene Fahrzeuge sind eine mögliche Lösung für die ständig steigenden Schadstoffkonzentrationen, die insbesondere in städtischen Umgebungen eine echte Gefahr für die Gesundheit darstellen. Nach den neuesten Zahlen sind mehr als 80 % der Menschen, die in städtischen Gebieten leben, in denen die Luftverschmutzung überwacht wird, Luftqualitätswerten ausgesetzt, die die Grenzwerte der Weltgesundheitsorganisation (WHO) überschreiten. Obwohl die Luftverschmutzung Auswirkungen auf der ganzen Welt nach sich zieht, sind die Bevölkerungen in einkommensschwachen Städten besonders betroffen. Wenn die Luftqualität in Städten abnimmt, steigt das Risiko für Schlaganfälle, Herzerkrankungen, Lungenkrebs sowie chronische und akute Atemwegserkrankungen wie Asthma für die Menschen, die in ihnen leben. Die fortgesetzte Kommerzialisierung und Einführung von Elektrofahrzeugen mit Brennstoffzelle sowie die Kommerzialisierung von Wasserstofftankstellen bedingen sich gegenseitig. Dies liegt darin begründet, dass die zunehmende Verbreitung von Elektrofahrzeugen mit Brennstoffzelle nur in Zusammenhang mit der Weiterentwicklung des Wasserstofftankstellennetzes erfolgen kann. „Denn die finanzielle Tragfähigkeit von Wasserstofftankstellen (und in gewissem Maße auch ihre Fähigkeit, die Leistung zu verbessern) hängt davon ab, dass die Tankstellen eine bestimmte Auslastung erreichen. Die Kommerzialisierung der europäischen Wasserstoffmobilität wird daher stark von der zunehmenden Verfügbarkeit von Elektrofahrzeugen mit Brennstoffzelle auf den europäischen Märkten beeinflusst“, erklärt Michael Dolman, leitender Berater bei Element Energy im Auftrag des EU-finanzierten HYFIVE-Projekts. HYFIVE war ein ehrgeiziges europäisches Projekt, bei dem 15 Partner aus den fünf globalen Automobilunternehmen zusammenkamen, die bei der Vermarktung von Elektrofahrzeugen mit Brennstoffzelle führend sind: BMW, Daimler, Honda, Hyundai und Toyota. Zusammen haben sie über 150 Elektrofahrzeuge mit Brennstoffzelle bereitgestellt. Eines der Hauptziele von HYFIVE war die Validierung der Umweltleistung von Elektrofahrzeugen mit Brennstoffzelle sowie der Betankungsinfrastruktur, einschließlich verschiedener Wasserstoffversorgungsoptionen. Durch die Auswertung der Well-to-Wheels-Analysen der Technologie des Projekts erreichte das Team einen objektiven Vergleich mit konventionellen Diesel- und Benzinfahrzeugen. „Unsere Ergebnisse beinhalten zudem einen Vergleichsmaßstab für besondere Umweltfreundlichkeit gegenüber konventionellen Fahrzeugen“, so Dolman. Praktische Lösungen für ein wachsendes Problem Im südlichen Projektcluster (einer Region, die die Städte Bozen, Innsbruck, München und Stuttgart umfasst) sind für die Dauer des Projekts über 100 Fahrzeuge innerhalb des bestehenden Wasserstoffinfrastrukturnetzes in Betrieb. Dank HYFIVE konnte ebenfalls eine zusätzliche Wasserstofftankstelle in Innsbruck errichtet werden, die die Verbindung zwischen Deutschland und Österreich stärkt. Darüber hinaus wurden zwei neue Tankstellen in Aarhus und Korsør in Dänemark installiert, wodurch die Anzahl von Wasserstofftankstellen des Landes auf zehn erhöht wurde. Damit besitzt Dänemark weltweit das erste nationale Wasserstofftankstellennetz. Diese Entwicklung veranlasste im Jahr 2017 die Bekanntgabe eines Fonds über zehn Millionen dänische Kronen für das Wachstum von Elektrofahrzeugen mit Brennstoffzelle und Wasserstofftankstellen durch die dänische Regierung. Schließlich wurden in London drei neue Tankstellen errichtet, da die Regierung des Vereinigten Königreichs plant, bis 2040 Diesel- und Benzinfahrzeuge abzuschaffen, in der Erkenntnis, dass Wasserstoff eine Lösung für die Dekarbonisierung von Straßen und die Verringerung der Luftverschmutzung darstellt. Dennoch ist es nicht genug, zu beweisen, dass die Technologie vor Ort kommerziell und praktisch umsetzbar ist. Die Politik ist dabei ebenfalls von entscheidender Bedeutung, weshalb HYFIVE auch eine führende Rolle bei der Politikentwicklung spielte. Im Vereinigten Königreich hat dies zur Kointegration von konventionellen Tankstellen mit Wasserstoffzapfsäulen beigetragen. Dies beinhaltete die Förderung einer neuen Beziehung zwischen ITM Power und Shell zur Erweiterung und Kommerzialisierung des Londoner Wasserstofftankstellennetzes. In Dänemark wird die Steuerbefreiung für Elektrofahrzeuge mit Brennstoffzelle bis 2019 verlängert, und 2017 wurde in Italien die maximal zulässige Überlastgrenze für den Versorgungsdruck für Wasserstoff von 350 bar auf 700 bar angehoben – der Wert, der für moderne Fahrzeuge benötigt wird. „Wir freuen uns, sagen zu können, dass im Rahmen des Projekts insgesamt 154 Wasserstofffahrzeuge bei Kunden platziert und überwacht wurden, mit einer Gesamtkilometerleistung von über zwei Millionen Kilometern“, so Dolman. Das am stärksten genutzte Fahrzeug des Projekts legte über einen Zeitraum von 35 Monaten 67 800 km zurück, was im Durchschnitt 23 000 km pro Jahr entspricht. „In den vier Jahren gab es keine sicherheitsrelevanten Zwischenfälle im Zusammenhang mit Wasserstoff- oder Brennstoffzellen, was das hohe Sicherheitsniveau der Technologie widerspiegelt“, fügt er hinzu. Die HYFIVE-Projektpartner, fünf globale Automobilunternehmen sowie diverse Tankstellenbetreiber, einige tatkräftige Berater und die Greater London Authority, arbeiteten eng zusammen, um diesen Erfolg sicherzustellen. Diese Kooperation ist durchaus bemerkenswert, da die genannten internationalen Organisationen normalerweise Konkurrenten sind. „Wir haben alle für fünf Jahre zusammengearbeitet und bisher den größten Einsatz von Elektrofahrzeugen mit Brennstoffzelle und Tankstellen in Europa erzielt“, schließt Dolman.

Schlüsselbegriffe

HYFIVE, Wasserstofftankstellen, Elektrofahrzeuge mit Brennstoffzelle, Betankungsinfrastruktur, wasserstoffbetriebene Fahrzeuge

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