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Towards the Sustainable Management of Forest Genetic Resources in Europe

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Auf dem Weg zu einem besseren Management forstgenetischer Ressourcen

Ein EU-finanziertes Projekt hat die Auswirkungen von Veränderungen forstgenetischer Ressourcen (FGR) in ganz Europa untersucht. Das Ergebnis ist eine Reihe von Richtlinien und Stellungnahmen, die Akteure und Entscheidungsträger dabei helfen sollen, FGR-Management-Strategien anzunehmen, die sich dem Klimawandel widersetzen.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Die Rolle der Wälder im Kampf gegen den Klimawandel bedarf keiner weiteren Beweise. Aber während das Pflanzen eines Baumes in der Tat eine Lösung ist, um CO2 aus der Atmosphäre zu entfernen, reicht es nicht aus die ersten Samen in der Hand zu halten. Jeder Baum hat seine eigenen genetischen Variationen, und diese Vielfalt ist genau das, wodurch sich Wälder an den Klimawandel anpassen können.   Die gute Nachricht ist, dass die europäischen Forschungsprojekte in den letzten Jahrzehnten bereits wertvolle Informationen über FGR zusammengestellt haben. Die schlechte Nachricht ist, dass ihre gegenwärtige Verteilung ist nicht gut dokumentiert ist und dieser Umstand an Informationen verhindert die Entwicklung informierter Management-Strategien durch Forstwirte und Politik.   Und hier kommt das Projekt FORGER (Towards the Sustainable Management of Forest Genetic Resources in Europe) ins Spiel. „Derzeit gibt es wenig oder gar kein FGR Management der europäischen Wälder“, sagt Dr. Koen Kramer von Alterra, der das Projekt koordiniert. „Das ist bedauerlich, weil FGRs die Grundlage der Waldanpassung an Veränderungen der Umwelt bilden, die durch natürliche Prozesse (Evolution) und / oder künstliche Selektion bewirkt wird. FGRs sind wesentlich für die Pflanzenzucht und unterstützen die Migration, weshalb wir ihre Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft besser verstehen wollten.“   FORGER wurde im Februar 2016 abgeschlossen. Es bietet Leitlinien und Stellungnahmen, um Akteuren zu helfen, effektive Managementstrategien vorzubringen.   Samenernte und Auswahl von Vermehrungsgut   Samenernte ist das erste Thema, dem sich das Projekt gewidmet hat. Da das Verfahren, welches für die Ernte von Saatgut eingesetzt wird, sich deutlich auf ihre genetische Qualität auswirkt. „Eine genetisch nachhaltige Samenernte sollte die genetische Vielfalt in den erhaltenen Samen optimieren und genetische Unterschiede zwischen der Samenernte und dem Samenstand minimieren“, heißt es in der speziellen Leitlinie. Der Grad der Vielfalt muss ausgewogen sein, um zu gewährleisten, dass der Wald in der Lage sein wird, mit dem Klimawandel fertig zu werden, während die riesigen Kosten im Zusammenhang mit der Ernte aller verfügbaren Samen vermieden werden.   Die speziellen Leitlinien umfassen Forschungsergebnisse sowie globale und speziesspezifische Empfehlungen. Darunter ist die Tatsache, dass von nicht weniger als 15 Bäumen Proben genommen werden sollten, vorausgesetzt, dass die Samenproben pro Baum umfangreich sind und dass die Arten durch Zufallspaarung gekennzeichnet sind. Die Samenernte von direkt benachbarten Bäumen sollten ebenfalls vermieden werden.   Zusammen mit dem Saatguternteverfahren kommt die Frage auf, welches forstliche Vermehrungsgut (fVG) begünstigt werden sollte, um die Überlebenschancen im Angesicht des Klimawandels zu maximieren. Das Projekt bietet weitere Empfehlungen auf der Grundlage der Art dieser Veränderung, die in den Regionen variiert. Es streckt das Vorurteil nieder, dass die lokale Herkunft unbedingt besser ist und weist auf die Bedeutung der phänotypischen Stabilität hin.   Die Gestaltung der künftigen Politik   Ein weiterer wichtiger Beitrag des Projekts, der in engem Zusammenhang mit dem oben erwähnten steht, ist eine Stellungnahme über die Entstehung der FRM. Da die Daten derzeit sehr verstreut sind und die EU-Gesetzgebung nicht zu Evaluierungen, Überwachung oder Führung geführt hat, trägt FORGER mit der Untersuchung von sieben Baumarten und der Bewertung ihres Bewegungsvolumen (302 Millionen Pflanzen von 2004 bis 2014), Richtung und Entfernung bei. „Die Ergebnisse von FORGER zeigen nachdrücklich auf, dass die Umsetzung der bestehenden Vorschriften gestärkt und Daten über die Übertragung von FRM in den EU-Mitgliedstaaten harmonisiert werden müssen“, so Dr. Kramer.   In Bezug auf den Klimawandel bietet das Projekt Empfehlungen für politische Entscheidungsträger anhand von Feld- und Modellierungsstudien: das Team stellt fest, wie wichtig eine stabile Leistung über verschiedene Umweltbedingungen ist, es betont die Rolle der assistierten Migration, um gesunde und produktive Wälder zu erhalten, und plädiert für die Durchführung neuer Herkunftsstudien.   Zu den interessantesten Beobachtungen gehört die Tatsache, dass der Klimawandel die genetischen Anpassungen in den überwachten Spezies hinter sich lassen könnte, und dass - obwohl ein "No-Management-Ansatz" oft zu einer größeren Diversität führen wird - ein aktives Management die Chancen auf Anpassung erhöht.   „FGR sind entscheidend, um Wälder zu erhalten, die an das zukünftige Klima angepasst sind. Derzeit wird zu viel Wert darauf gelegt, die Arten zu verändern, damit sich diese an das zukünftige Klima anpassen. Dies wird das Waldökosystem und Waldmanagement stören, wodurch große Unsicherheiten entstehen. Viel kann durch Veränderung der Provenienzen anhand der gleichen Spezies erreicht werden“, so Dr. Kramer.   In seiner dritten und letzten Stellungnahme analysiert FORGER die Auswirkungen der in situ und ex situ Erhaltung von genetischen Ressourcen. Mithilfe von Datenbanken, die im Rahmen von EUFGIS und EVOLTREE entwickelt wurden, fand das Team heraus, dass nur wenige Messungen der genetischen Vielfalt innerhalb der Einheiten zur genetischen Erhaltung zur Verfügung standen. Das Projekt identifizierte Erhaltungslücken - Orte, an denen die untersuchten Arten unter klimatischen Bedingungen auftreten, die von den klimatischen Bedingungen abweichen, die innerhalb der Einheiten für die genetische Erhaltung angetroffen werden - und stellte fest, dass genetische Marker, die zur Charakterisierung der genetischen Vielfalt der Baumarten zur Verfügung standen, nicht mit ihren adaptiven Eigenschaften verbunden waren.   Für die Ergebnisse des Projekts besteht bereits Interesse in ganz Europa. „Die Leitlinien wurden ins Ungarische übersetzt und sie werden auch mindestens ins Deutsche und Französische übersetzt werden und möglicherweise auch ins Italienische. Es wurden auch Workshops abgehalten, um die Ergebnisse in verschiedenen Partnerländern zu verbreiten“, sagte Dr. Kramer.

Schlüsselbegriffe

forstgenetische Ressourcen, Wälder, Klimawandel, FORGER

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