Eine Studie zum rechten Diskurse über Umweltfragen
Das EU-geförderte Projekt FAR-RIGHTECO (Appropriating the 'legitimate’: Far-right discourses on ecology) hat sich jedich auf diesen Weg begeben, und die extrem rechte Umweltrisikokommunikation von verschiedenen Akteuren in Österreich, Deutschland und der Schweiz zwischen 2001 und 2013 analysiert. Ein Korpus von mehreren tausend Artikeln in Parteizeitungen und überparteilichen Zeitschriften wurde zusammengestellt. Das Projekt analysierte Akteure individuell und im Vergleich und kategorisierte sie entsprechend dem Ausmaß der ideologischen Strenge ihrer Kommunikation. Dabei kamen sowohl quantitative Korpus- als auch Netzwerkanalysen sowie eine qualitative Analyse der tatsächlichen Leistung mittels diskursanalytischer Tools zum Einsatz. Die Ergebnisse zeigen in dem untersuchten Zeitraum und für die einzelnen Akteure ein breites Spektrum von Umweltthemen, die diskutiert wurden, insbesondere Klimawandel, Energieressourcen und landwirtschaftliche Fragen. Zusätzlich wurden die verschiedenen Wege, auf denen relevante Akteure sich an der Umweltrisikokommunikation beteiligten, analysiert, wodurch eine Verbindung mit kulturellen oder ideologischen Annahmen aufgedeckt wurde. Das Projekt zeigte, dass die Narrativen über Umweltfragen, die von verschiedenen weit rechts stehenden Akteuren erzählt wurden, Teil eines viel breiteren Rahmens sind. Dies ist erkennbar an den Bedenken in Bezug auf den Übergang von fossilen zu alternativen Ressourcen und den Diskursen über die Landwirtschaft und den Einsatz von Pestiziden und gentechnisch veränderten Organismen (GVO). Pestizide und GVO werden abgelehnt, da sie die Natur zu gefährden scheinen, was für weit rechts stehende Parteien von Bedeutung ist. Die Sekundärliteratur argumentiert, dass diese Opposition von Feindseligkeiten gegenüber ausländischen Firmen angetrieben wird, obwohl das Projekt zeigte, dass diese Opposition ihren Ursprung auch in fundamentalerem Argumenten hat. Kaum Veränderung stellte man hinsichtlich des Verhaltens der Akteure während der Dauer der Studie fest, mit einer Ausnahme. Eine Veränderung in der Parteiführung führte zu Zweifeln über den vom Menschen verursachten Klimawandel, obwohl Positionen in anderen wichtigen Bereichen sich nicht veränderten. Die Projektergebnisse bieten Einblicke in die Forschungsgemeinschaft, die sich mit Rechtsextremismus und Umweltsoziologie befassen, sowie mit der breiten Öffentlichkeit, zu der Nicht-Regierungs-Organisationen (NRO) gehören. Das Projekt lieferte eine vergleichende Analyse eines selten untersuchten Bereichs, wobei wesentliche Unterschiede und Ähnlichkeiten innerhalb des rechten Spektrum anerkannt werden. Die Initiative weckte das Bewusstsein für die Gelegenheiten, die aktuelle Umweltkrisen diesen Akteuren bieten. FAR-RIGHTECO enthüllte Überschneidungen zwischen Umweltakteuren aus der Mitte und aus dem rechten Spektrum. Obwohl dies keine Ausbreitung der Ziele von rechtsextremen Umweltakteuren impliziert, sollte die Art und Weise, wie die Argumente präsentiert werden, beobachtet werden.
Schlüsselbegriffe
Umweltfragen, weit rechts, FAR-RIGHTECO, Ökologie, Umweltrisikokommunikation