Saubererer Himmel über Athen
Die lebendige, dynamische Hauptstadt Griechenlands mag zwar ein beliebtes Touristenzentrum mit vielen Attraktionen wie der Akropolis sein, aber gleichzeitig ist sie allein durch ihre enorme Größe ein Magnet für Verschmutzungen. Athens geographische Lage in dem von Bergen umgebenen attischen Becken sowie ihre Nähe zu der Hafenstadt Piräus und einem Industriegebiet hat dieses Phänomen noch verstärkt. Stickoxid (NO2) aus Industrie- und Verkehrsemissionen ist einer der gefährlicheren Schadstoffe in der Atmosphäre der Großregion und gefährdet die Gesundheit der rund vier Millionen Einwohner. Insbesondere gilt NO2 als Ursache für Atemprobleme und als Grund für mehrere EU-Gesetze gegen die Luftverschmutzung. Vor diesem Hintergrund bewertete das EU-finanzierte Projekt PARTHENO2N (Pollution of air in the extended region of Athens) den Grad der Bedrohung. Es untersuchte NO2-Werte in der Atmosphäre der Stadt und erstellte Computermodelle, um die Auswirkungen des Schadstoffs zu bewerten. Um die Ziele zu erreichen, wurden Satellitenbeobachtungen von 2003 bis 2012 zu NO2-Werten über Griechenland und speziell Athen herangezogen. Dann untersuchte man die von Bodenstationen zwischen 2000 und 2012 registrierten NO2-Werte, um NO2-Konzentrationen so genau wie möglich zu simulieren. Interessanterweise zeigten die Ergebnisse aus beiden Quellen einen mehr als 30%-igen Rückgang der NO2-Werte, gemessen in einer Verringerung der vertikalen NO2-Säulen. Dies wurde direkt auf die Wirtschaftskrise zurückgeführt, da viele Einwohner in ländliche Gebiete umsiedelten, Geschäfte geschlossen wurden und die hohen Kraftstoffpreise den Individualverkehr hemmten. Insgesamt demonstrierte PARTHENO2N einen neuartigen Ansatz für die Bestätigung von Boden- und Satellitendaten zu Schadstoffbelastungen, der Politikern bessere Informationen für den Kampf gegen die Umweltverschmutzung liefert. Die Ergebnisse könnten Athen helfen, diese einmalige Gelegenheit zu nutzen, um die Schadstoffbelastung durch die Schaffung einer nachhaltigeren Stadt nach der Krise gering zu halten.
Schlüsselbegriffe
Athen, Wirtschaftskrise, Umweltverschmutzung, Stickoxid, Satellitenbeobachtungen