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Inhalt archiviert am 2024-06-18

eUropean naturalistic Driving and Riding for Infrastructure & Vehicle safety and Environment

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UDRIVE hilft Ihnen beim Fahren

EU-finanzierte Forscher haben eine große naturalistische Fahrstudie durchgeführt, um das Verhalten von Verkehrsteilnehmern besser zu verstehen und zu helfen, die europäischen Straßen sicherer zu machen.

Wir haben die Warnungen alle gehört: Das Schreiben von SMS beim Fahren führt zu Unfällen mit manchmal schlimmen Folgen. In der Tat führen viele Arten von Ablenkungen beim Fahren dazu, dass Sie nicht auf die Straße schauen, was andere Fahrer, Fußgänger und Radfahrer in Gefahr bringt. Aber wie gefährlich sind Ablenkungen beim Fahren? Fakt ist, dass im Jahr 2014, 25.700 Menschen auf den Straßen der EU gestorben sind – das sind 70 Todesfälle pro Tag. Darüber hinaus kommen noch Tausende von Verletzungen durch Verkehrsunfälle dazu. Es ist klar, dass hier etwas getan werden muss. Aber bevor die politischen Entscheidungsträger sinnvolle Maßnahmen erlassen können, um die Verkehrssicherheit zu verbessern, ist ein besseres Verständnis der Probleme und ihrer Ursachen erforderlich. Und genau dieser Aufgabe hat sich das EU-geförderte Projekt UDRIVE angenommen. Ein innovatives Datenerfassungssystem UDRIVE ist eine groß angelegte naturalistische Fahrstudie, mit der das Verständnis des Verhaltens von Verkehrsteilnehmern erhöht werden soll, um zum Erreichen der Ziele für die Straßenverkehrssicherheit und Umweltverträglichkeit in Europa beizutragen. Diese innovative, technologiegetriebene Methode ist anderen traditionellen Forschungsmethoden im Bereich der Verkehrssicherheit, wie etwa Fahrsimulationen, Eigenberichte und Unfalluntersuchungen, überlegen, da sie in Bezug auf die Übertragbarkeit ihrer Ergebnisse auf reale Bedingungen stark limitiert sind. Naturalistische Fahrforschung ermöglicht es den Wissenschaftlern, das Verhalten des Fahrers in realen Verkehrsbedingungen direkt zu beobachten. Das UDRIVE-Projekt wurde entwickelt, um neue Erkenntnisse zu drei Schlüsselthemen zur Straßenverkehrssicherheit zu generieren: die hauptsächlichen Ursachen von Unfällen, Ablenkung und Unachtsamkeit sowie Fahrerinteraktion mit ungeschützten Verkehrsteilnehmern wie Fußgänger und Radfahrer. Dazu verwendete das Projekt im Fahrzeug montierte Kameras, die den Forschern erlaubten, jede Aktion und Reaktion der 285 Teilnehmer zu verfolgen. "Unser Ziel war es, Einblick in echtes, natürliches Fahrverhalten zu gewinnen", erklärt Projektkoordinatorin Nicole van Nes vom niederländischen Forschungsinstitut für Verkehrssicherheit SWOV. Diese Daten liefern uns einen Einblick in Fragen, die nicht unter experimentellen oder Laborbedingungen untersucht werden können." In der UDRIVE-Studie nutzten die Teilnehmer ihre eigenen Fahrzeuge, wodurch sich ihr natürliches Fahrverhalten in Autos, Lastwagen und Motorrollern beobachten ließ. Das Projekt verwendete ein eigens entwickeltes Datenerfassungssystem, das mit sieben oder acht unauffälligen Kameras im Fahrzeug verbunden war. Außerdem war jedes Fahrzeug mit einer Smart-Kamera ausgestattet, die automatisch Objekte in der Nähe wie Autos, Lastwagen und Fußgänger identifizieren konnte. Das Datenerfassungssystem lieferte einen konstanten Fluss von Fahrzeuginformationen, kinematischen Daten und Videos, aus dem die Forscher das Fahrzeugverhalten ablesen konnten. "Dieses System bietet einen wirklich guten Blick auf das, was im und um das Fahrzeug herum passiert", sagt van Nes.  Die Sicherheitslücke schließen Danach analysierten die Forscher die immense Menge an gesammelten Daten, wobei der Schwerpunkt auf dem Verständnis der Interaktion zwischen Fahrer und Radfahrern oder Fußgängern lag, zusammen mit der Erkennung und Analyse von sicherheitskritischen Ereignissen, Beinaheunfällen und Zusammenstößen. Obwohl ihre Ergebnisse noch den letzten Schliff erhalten müssen, ist van Nes zuversichtlich, dass sie bald in der Lage sein wird, bewährte Praktiken zur Minderung verbreiteter Verkehrsrisiken zu liefern. "Unsere Daten beleuchten Probleme, zu denen wir derzeit nur über geringe Kenntnisse verfügen, beispielsweise Handy-Nutzung, zeitliche und räumliche Bedingungen, Risikoverhalten und die Interaktion von Fahrern mit Fußgängern und Radfahrern", sagt van Nes. "Indem wir feststellen, wo die Fahrer normalerweise versagen, können wir diese Sicherheitslücken mit neuen Lösungen schließen, um Europas Straßen sicherer zu machen." Die Erkenntnisse von UDRIVE werden Behörden helfen können, um Maßnahmen für eine höhere Verkehrssicherheit durch bessere Infrastruktur und Ausbildung zu entwickeln. Ebenso kann die Industrie die Informationen von UDRIVE verwenden, um sicherheitssteigernde Produkte, wie etwa Fahrerunterstützungssysteme und autonome Fahrfunktionen zu entwickeln.

Schlüsselbegriffe

UDRIVE, Verkehrssicherheit, europäische Straßen, naturalistische Fahrtests, autonomes Fahren, Fahrerunterstützungssysteme

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