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Inhalt archiviert am 2024-06-18

The impact of the portrayal of the African continent in textbooks on racism against students of African ancestry in German schools

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Rassismus raus aus den Klassenzimmern

Im Rahmen einer von der EU finanzierten Initiative wurde untersucht, wie Afrika in deutschen Schulbüchern dargestellt wird und wie dies Einfluss auf den Rassismus gegenüber Schülern afrikanischer Herkunft hat.

Das IMAFREDU-Projekt zielte ferner darauf ab, das verzerrte Bild von Afrika richtigzustellen und so eine kritischere Beschäftigung mit dem Thema zu ermöglichen. Es wurde ein Analyserahmen entwickelt, mit dem die Ursachen dafür, dass gewisse Themen ausgeschlossen werden, sowie verschiedene Facetten des Rassismus untersucht werden. Ferner untersuchte man die Entstehungsgesichte rassistischer Ideologie und deren Reproduktion in Schulbüchern. Die Analyse zeigte das dekonstruktive Bild von Afrikanern, das in Geographie- und Geschichteschulbüchern sowie in den Medien vermittelt wird, auf. Die Bilder, die über Afrika vermittelt werden, gehen auf die Zeiten des Kolonialismus zurück und sind durch eine simplifizierende Darstellung des Kontinents geprägt. Dadurch werden Menschen afrikanischer Herkunft Charakteristiken der westlichen 'Menschlichkeit' effektiv abgesprochen. Das Projekt postuliert daher, dass dieses Vermächtnis des kolonialen Diskurses in den Unterrichtsmaterialien gemeinsam mit der eurozentrischen Perspektive zur Weiterverbreitung des Rassismus durch Lehrer beiträgt. Es wurden Interviews mit Schülern afrikanischer Herkunft und ihren 'weißen' Mitschülern sowie mit den Lehrern durchgeführt, um die Haltung gegenüber Afrika und Menschen aus Afrika zu ermitteln. Ein weiterer kritischer Punkt der Forschung war die Beurteilung des Entwicklungsdiskurses in Deutschland und wie durch diesen implizite, diskriminierende Stereotype aufrechterhalten werden. Im Verlauf des Projekts wurde die Ausbildung von Lehrern als weiteres Forschungsziel hinzugefügt. Neben Workshops für Lehrer im ganzen Land wurde auch die Lehrveranstaltung 'Rassismuskritische Bildung' für Studierende im Master of Education an der Universität Hamburg eingeführt. Dieser Ansatz wurde verfolgt, um die effektive Vermittlung der Projektergebnisse und deren Umsetzung in deutschen Klassenzimmern zu gewährleisten. Die Analyse der Schulbücher zeigte eine stete Hierarchisierung von Lebensbedingungen, Wirtschaft und Wissensniveau, wobei westliche Länder an der Spitze der Hierarchie rangierten und afrikanische Länder ganz unten angesiedelt waren. Des Weiteren deckte das Projekt auf, dass es einen klaren Zusammenhang zwischen rassistischen Darstellungen von Afrika und der Diskriminierung von Schülern afrikanischer Herkunft gibt. Die Projektpartner wählten eine nachhaltige Verbreitungsmethode, um einen besseren Einblick in die derzeitige Situation in Deutschland zu erhalten. Maßnahmen zur Verbreitung und Umsetzung umfassten etwa Publikationen in von Experten geprüften Fachzeitschriften, Workshops mit unterschiedlichen Zielgruppen sowie die Kommunikation mit Herausgebern von deutschen Schulbüchern. Obwohl die finanzielle Unterstützung für das IMAFREDU-Projekt bereits ausgelaufen ist, wird weiter an der Entwicklung von Richtlinien für Schulbuchautoren, Verlagshäuser und Entwickler von Lehrplänen gearbeitet. Die Projektaktivitäten stellen einen ersten Schritt hin zu einer alternativen Darstellung von Afrika und der Einstellung gegenüber Menschen afrikanischer Herkunft dar.

Schlüsselbegriffe

Afrika, Rassismus, eurozentrisch, westliche Kultur, Schulbücher, Lehrerausbildung, Rassendiskriminierung

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