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Inhalt archiviert am 2024-05-27

BIOACTIVE SERINE PROTEASES FROM HUMAN PARASITE SCHISTOSOMA MANSONI

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Neue Therapien gegen Bilharziose

Bilharziose ist eine schwere chronische Infektionskrankheit, von der Millionen von Menschen in den Entwicklungsländern betroffen sind. Eine europäische Studie sollte die Behandlungsmöglichkeiten erweitern und dazu beitragen, die Ausbreitung zu verhindern.

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Verursacht durch den Blutsauger Schistosoma mansoni, beeinträchtigt Bilharziose physiologische Prozesse im Körper, indem die Immunabwehr des Wirts gestört wird. So kann der Parasit ungehemmt Harnwege und Darm des Wirts infizieren und eine Symptomatik induzieren, die - je nach Schweregrad und Dauer - zu Organversagen führen kann. Ein attraktiver therapeutischer Ansatz wäre, den Parasiten durch Modulation spezifischer Moleküle daran zu hindern, physiologische Prozesse zu umgehen oder zu stören. Da sich derzeitige Behandlungsmöglichkeiten auf das Medikament Praziquantel beschränken, soll das EU-finanzierte Forschungsprojekt SCHISTOSOMA PROTEASE (Bioactive serine proteases from human parasite Schistosoma mansoni) wichtige bioaktive Moleküle des Parasiten untersuchen aber noch nicht beschreiben. Erwogen wurde etwa, gezielt proteolytische Enzyme des Parasiten zu stören, deren Funktion darin besteht, auf unterschiedliche Weise weitere Proteine abzubauen. Da diese proteolytischen Enzyme denen von Säugern ähneln, können sie physiologische Prozesse im Wirt umgehen und der Immunabwehr entkommen oder die Gerinnungsbildung und Vasodilatation (Weitung von Blutgefäßen) beeinträchtigen. Sequenziert und überprüft wird derzeit die Funktion von vier Genen, die für proteolytische S. mansoni-Enzyme kodieren, um deren Expressionslevel in verschiedenen Lebenszyklusphasen des Parasiten zu ermitteln. Hohe Konzentrationen dieser Enzyme korrelierten mit der Fähigkeit des Parasiten, das Immunsystem des Wirts zu stören, was deren Bedeutung für die Wirt-Parasiten-Interaktion verdeutlicht. Auch die selektive Stummschaltung dieser Protease-Gene im infektiösen Larvenstadium (Schistosomen) bestätigte, wie wichtig sie für die Infektiosität des Parasiten sind. Die Forscher widmeten sich intensiv der Produktion rekombinanter proteolytischer Enzyme sowie der Produktion von Antikörpern gegen diese Moleküle. Eine Reihe von Postgenomikanalysen klärt die Komplexität von Schistosomeproteasen auf und hebt ihre Zusammenhänge hervor. Jetzt ist ein Rahmen vorhanden, um die Charakterisierung der einzelnen Proteasen zu lenken, ihre stadienspezfische Expression und ihre Beiträge zu Parasitismus, insbesondere ihre mögliche Modulation der Wirtphysiologie. Diese Werkzeuge könnten als Grundlage für den Wirkstoff gegen S. mansoni bilden. Insgesamt lieferte SCHISTOSOMA PROTEASE eine wissenschaftliche Plattform für die translationale Forschung und Entwicklung von therapeutischen Interventionen bei Bilharziose.

Schlüsselbegriffe

Schistosomiase, proteolytisches Enzym, Schistosom, Infektionskrankheit

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