Neuartiger Impfstoff gegen Malaria besteht Prüfung auf Unbedenklichkeit bezüglich der Anwendung beim Menschen
Eine Malariainfektion während der Schwangerschaft stellt ein großes Gesundheitsrisiko für die Mutter und ihren Fötus dar und erhöht das Risiko, dass es zu einer Fehlgeburt, Totgeburt oder Frühgeburt kommt oder dass nur ein niedriges Geburtsgewicht erreicht wird, was zu den Hauptursachen für Kindersterblichkeit zählt. Schätzungsweise sterben jährlich 20 000 Mütter und 200 000 Kinder infolge einer schwangerschaftsassoziierten Malariainfektion. Die von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen Strategien zur Prävention und für den Umgang mit diesem Gesundheitsrisiko umfassen periodische präventive Behandlungen und den Einsatz von mit Insektiziden behandelten Moskitonetzen. Ergänzend zu diesen Maßnahmen hat ein Team von Wissenschaftlern einen möglichen Impfstoff mit dem Namen PAMVAC entwickelt. Das Team, das zum Teil vom EU-finanzierten Projekt PLACMALVAC (Clinical development of a VAR2CSA-based placental malaria vaccine) unterstützt wurde, veröffentlichte seine Erkenntnisse in der Fachzeitschrift „Clinical Infectious Diseases“. Die Ergebnisse der Untersuchung, die als klinische Studie der Phase I zur Erforschung durchgeführt wurde, belegen, dass der Impfstoff sicher in der Anwendung ist und die richtige Antikörperreaktion im Blut auslöst. “Mit Alhydrogel oder GLA-basierten Hilfsstoff hergestelltes PAMVAC war sicher, gut verträglich und induzierte funktionell aktive Antikörper. Nun steht eine Bewertung von PAMVAC bei der Behandlung von Frauen, die zuvor noch nicht schwanger waren, in einem endemischen Gebiet an.” Es handelt sich um einen Hilfsstoff, der einem Medikament zugefügt wird, um dessen Wirkung zu verstärken oder zu unterstützen und GLA steht für „Glucopyranosyl Lipid Adjuvant“. Solche Substanzen spielen eine Schlüsselrolle in Bezug auf die Anpassung der Immunantwort beim Impfen. Weitere Studien In einer Pressemitteilung der Universität Kopenhagen wird der Hauptautor der Studie und außerordentliche Professor Morten Agertoug Nielsen wie folgt zitiert: „Wir haben damit, dass wir nun die völlige Unbedenklichkeit unseres Impfstoffs sowie die Induktion von exakt der Antikörperreaktion im Blut, die wir wollen, nachweisen können, einen wichtigen Meilenstein erreicht. Es handelt sich nämlich um diejenige Immunreaktion, für die belegt wurde, dass sie mit dem Schutz vor schwangerschaftsassoziierter Malaria in Verbindung steht. Als Nächstes ist zu dokumentieren, dass es bei Frauen aus Afrika, die andernfalls an schwangerschaftsassoziierter Malaria erkrankt wären, der Krankheit vorbeugt.“ Prof. Nielsen fügt hinzu: „Der nun folgende Schritt im Prozess besteht in einer klinischen Studie der Phase II, bei der gezeigt werden soll, ob der Impfstoff weiterhin sicher ist, aber auch, ob er vor der Erkrankung schützen kann. Gleichzeitig haben wir eine Methode entwickelt, mithilfe derer wir den Impfstoff in ein virusartiges Partikel umwandeln können. Das erhöht die Antikörperreaktion. Aber die entscheidende Frage ist, ob das ausreicht, um alle unterschiedlichen Formen des Proteins, das im Malaria-Parasiten gefunden wurde, anzugreifen.“ Die schwerste Form von Malaria wird vom Parasiten Plasmodium falciparum verursacht, der von infizierten weiblichen Stechmücken auf den Menschen übertragen wird. Die Forschungsergebnisse sind von besonderer Bedeutung, denn es ist zwar ein Rückgang der Malariafälle weltweit von 239 Millionen im Jahr 2010 auf 219 Millionen im Jahr 2017 zu verzeichnen, allerdings hat sich der Fortschritt bei der Kontrolle von Malariaausbrüchen laut einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation in letzter Zeit verlangsamt. Im Rahmen des Projekts PLACMALVAC, das im Jahr 2017 zu Ende ging, wurde der Impfstoff hergestellt und klinischen Prüfungen unterzogen. Weitere Informationen: CORDIS-Projektwebsite