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Inhalt archiviert am 2023-04-03

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Größere Anerkennung von Würde trägt zum Streben nach höheren ethischen Standards bei

In einem neuen Buch, das von der Projektkoordinatorin des EU-geförderten Projekts TRUST und einem ehemaligen iranischen Präsidenten verfasst wurde, werden die verschiedenen Bedeutungen von Würde beleuchtet. Dies soll zum höheren Bestreben beitragen, die Messlatte für internationale Forschungsethik höher zu legen.

Professor Doris Schroeder, Koordinatorin des EU-geförderten Projekts TRUST, veröffentlichte gemeinsam mit dem ehemaligen iranischen Präsidenten Abol-Hassan Bani-Sadr kürzlich ein Buch mit dem Titel „Dignity in the 21st Century“ (Würde im 21. Jahrhundert). Es ist als Open-Access-Primärveröffentlichung erhältlich. Im Buch wird das Konzept „Würde“ sowohl hinsichtlich westlicher philosophischer Auffassungen als auch im Licht nahöstlicher koranischer Interpretationen behandelt. Die Autoren schreiben, dass es möglich sei, „(...) in Diskussionen über die Bedeutung von Würde einen Konsens zu finden, der die häufigsten Gedankengänge des Westens und des Nahen Ostens vereint: Würde als ein Selbstwert, den wir sowohl in uns selbst entwickeln und respektieren müssen als auch bei anderen zu schützen haben.“ Die Autoren führen an, dass es einen Wert habe, zwischen dem Würdebegriff des Nahen Ostens und dem des Westens zu unterscheiden, da so die Annahmen analysiert werden, die bei Versuchen getroffen werden, den Würdebegriff weltweit zu vereinheitlichen, etwa mit dem Entwurf der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte im Jahr 1948. Sie argumentieren, dass die genaue Bedeutung des in so vielen verschiedenen Zusammenhängen verwendeten Terminus oftmals nicht eindeutig oder gar grundlegend unterschiedlich verstanden wird, weshalb unter Umständen das Risiko besteht, dass der Begriff seine Bedeutung verliert. Diese semantische Entwirrung ist laut Professor Schroeder ein notwendiges Unterfangen, „weil Würde eines der kontroversesten Konzepte des 20. und 21. Jahrhunderts ist“, so Schroeder. Gleichermaßen stellt sie jedoch fest, dass weltweit anerkannte Interpretationen eine klare Funktion haben, beispielsweise um den multikulturellen Dialog zu vereinfachen. Das Streben nach Gerechtigkeit in der Ethik Professor Schroeder ist überzeugt, dass ein wichtiger Aspekt der Würde im weltweiten Streben nach ethischeren Forschungsmethoden liegt, was den Kern des TRUST-Projekts darstellt. Der oft zitierten Zielsetzung „niemanden zurückzulassen“ der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung folgend, soll TRUST auf Gerechtigkeit, Ehrlichkeit, Respekt und Sorgfalt in der Forschung hinwirken. Im Projekt wurde zuerst die Tatsache anerkannt, dass Forschungsarbeiten zunehmend weltweit verteilt stattfinden, was mit der Gefahr verbunden ist, dass ethische Standards ins Hintertreffen geraten – ethisch inakzeptable Praktiken könnten aus Europa in Länder ausgelagert werden, in denen andere ethische Vorgaben einzuhalten sind. Neben der Erfordernis, eine internationale Struktur für ethische Governance zwischen Organisationen in Europa, Indien, Subsahara-Afrika, China und Russland aufzubauen, konnten in TRUST geeignete Praktiken ermittelt werden, um Risikobewertungen und Eindämmungsstrategien zu unterstützen. Diese Informationen fließen in die Entwicklung dreier Mittel ein, mit denen Interessengruppen partizipatorisch eingebunden werden sollen: ein global anwendbarer Verhaltenskodex für Geldgeber, ein Online-Tool für Vertragsabschlüsse in der Forschung sowie ein Bewertungstool zur Einhaltung von Vorschriften und ethischen Standards. Das kurzfristige Ziel besteht darin, sicherzustellen, dass außerhalb der EU durchgeführte Forschungsarbeiten mit EU-Standards in Einklang stehen, und somit die Nutzbarkeit der Ergebnisse innerhalb der EU zu gewährleisten. Langfristig werden höhere ethische Standards, die bereits in sich einen Wert darstellen, auch zu einem zugänglicheren Markt und so in der Forschung weltweit zu einheitlichen Rahmenbedingungen führen. Weitere Informationen: Projektwebsite

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