„Die Zeit ist reif für eine verantwortliche Forschung und Innovation (RRI) in IKT“
Die Digitale Agenda der Europäischen Kommission hat den Fortschritt im Bereich der digitalen Technologie ins Zentrum der EU-Vision für eine Erneuerung der Wirtschaft gestellt. In Sachen Geschwindigkeit schreiten Forschung und Innovation der Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) sicherlich voran, aber was sind die Grenzen und Regeln in dieser schönen neuen Welt? Und wer trifft die Entscheidungen? Für das EU-finanzierte Projekt RRI-ICT FORUM ist die IKT-Forschung eine zu wichtige Angelegenheit, um sie den IKT-Forschern selber zu überlassen: Die Zeit ist reif für verantwortliche Forschung und Innovation (RRI). Die Kommission definiert RRI als inklusiven Ansatz für Forschung und Innovation, der Forschungsaktivitäten und -ergebnisse mit den Werten, Bedürfnissen und Erwartungen der Gesellschaft in Einklang bringt. Diese Art der Forschung im IKT-Bereich zu analysieren, zu unterstützten und zu fördern ist der Hauptfokus des Projekts RRI-ICT FORUM. Auf der kürzlich veranstalteten Konferenz CAPS2015 sprach Anthony Dupont von Sigma Orionis, Projektkoordinator von RRI-ICT FORUM, in einer Podiumsdiskussion über die Arbeit des Projekts. „Im Kern besagt RRI“, so Dupont, „dass IKT-Innovationen unsere Welt grundlegend verändern und dass deshalb die Gesellschaft als Ganzes daran beteiligt werden sollte.“ Das heißt, dass Forschungsprojekte über die Welt der „exakten Wissenschaften“ hinaus reichen und sich für Sozial- und Geisteswissenschaften (SSH) öffnen sollten, ebenso wie für Bürger und zivilgesellschaftliche Organisationen, die unterschiedliche Perspektiven und Kreativität einbringen und mehr gesellschaftlich relevante Ergebnisse fördern können. Weitere wichtige Aspekte von RRI umfassen die Förderung von Open Access und wissenschaftlicher Ausbildung sowie sie Sicherstellung von Gleichstellung und ethischer Standards. RRI-ICT FORUM hat Anfang dieses Jahres die Arbeit aufgenommen und dient als ein Knotenpunkt zwischen den verschiedenen Akteuren im Bereich der Innovation, einschließlich Projekten, Wissenschaftlern, der Europäischen Kommission und anderen Interessenvertretern. Das Team richtet sein Augenmerk auf Horizont 2020 und will insbesondere den Beitrag der Geistes- und Sozialwissenschaften und den RRI-Ansatz in allen IKT-Themen des Programms fördern. Ebenfalls im Kontext von Horizont 2020 will sich das Team um den RRI-Bereich kümmern und so anderen Projekten und der Europäischen Kommission ermöglichen, diesen Ansatz zu übernehmen. Um die Vernetzung zu fördern, plant das Team jährliche Veranstaltungen, auf denen sich Interessenvertreter treffen und Ansichten austauschen können. Die erste Veranstaltung mit dem Thema „RRI und SSH in IKT-Projekten unter H2020 - Jetzt geht's los!“ fand Anfang Juli in Brüssel statt. Über die Plattform RRI-ICT, die am 8. Juli freigeschaltet wurde, sind jetzt auch die Vernetzung und die Fortbildung über das Internet möglich. Die Plattform ermöglicht es den Nutzern, sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen und herauszufinden, wer was Im RRI-IKT-Bereich macht, potenzielle Partner zu finden sowie Informationen, bewährte Praktiken und Toolkits zu dem Thema einzusehen und auszutauschen. Dupont zufolge wird die Plattform als Raum dienen, in dem sich die RRI-Gemeinschaft versammeln und gemeinsam Lösungen finden kann. Zum Abschluss forderte er: „Lassen Sie uns diesen Wandel aus dem Inneren des Systems heraus realisieren!“ Weitere Informationen sind abrufbar unter: RRI-ICT Forum http://rri-ict.eu/
Länder
Frankreich