Unterstützung für die Koordinierung der Tätigkeiten: spezifisches Programm zur Stärkung der Grundpfeiler des Europäischen Forschungsraumes innerhalb des Sechsten Rahmenprogramms 2002-2006 (RP6)
Die betreffenden Maßnahmen müssen als Programme bzw. als Teil von Programmen, Instrumenten, Plänen oder anderen Initiativen verstanden werden, die auf nationaler oder regionaler Ebene umgesetzt werden und aus öffentlichen Mitteln finanziert werden, um FTE-Arbeiten, die Entwicklung von Forschungskapazitäten und die Innovationsförderung zu unterstützen. Die Maßnahmen können direkt von öffentlichen Behörden oder Forschungseinrichtungen auf nationaler oder regionaler Ebene oder durch europäische Kooperationsstrukturen wie dem Kooperationsinstrument EUROCORES der Europäischen Wissenschaftsstiftung durchgeführt werden.
Ziel dieses spezifischen Programms ist die Förderung und Unterstützung von Initiativen mehrerer Länder in Bereichen von gemeinsamen strategischen Interessen (wie zum Beispiel Gesundheit, Biotechnologie, Umwelt, Energie) sowie die Entwicklung von Synergien zwischen bestehenden Maßnahmen durch die Koordinierung ihrer Implementierung. Außerdem sollen die komplementären Wirkungen und die Synergien zwischen den im Rahmen des RP6 durchgeführten Maßnahmen der Gemeinschaft und denen anderer europäischer Einrichtungen für wissenschaftliche Zusammenarbeit sowie zwischen den Einrichtungen selbst verbessert werden.
Unterstützung für die Koordinierung der Tätigkeiten
_ Koordinierung einzelstaatlicher Tätigkeiten
Ziel ist die Förderung und die Unterstützung von Initiativen mehrerer Länder in Bereichen von gemeinsamen strategischen Interessen, um Synergien zwischen den bestehenden Maßnahmen entwickeln zu können.
Anstrengungen zur Unterstützung der Koordinierung von Tätigkeiten werden in sämtlichen Bereichen und Disziplinen der Wissenschaft und Technologie beispielsweise auf folgenden Gebieten unternommen:
- Gesundheit
Gesundheit der Hauptbevölkerungsgruppen; schwere Krankheiten und Gesundheitsstörungen, seltene oder schwere armutsbedingte Krankheiten in Entwicklungsländern; die betreffenden Maßnahmen werden beispielsweise durch die Koordinierung von Forschungsprojekten und vergleichenden Studien, die Entwicklung europäischer Datenbanken und interdisziplinärer Netzwerke, den Austausch klinischer Methoden sowie die Koordinierung klinischer Versuche durchgeführt.
- Biotechnologie
Anwendungen außerhalb des Gesundheits- und Lebensmittelbereichs.
- Umwelt
Städtische Umwelt (einschließlich umweltverträgliche Stadtentwicklung und kulturelles Erbe, dazu gehören zum Beispiel auch Konzepte für ökologische Gebiete); Meeresumwelt und Raumordnung/Bodenbewirtschaftung; Erdbebenrisiko.
- Energie
Kraftwerke der neuen Generation(weitgehend emissionsfrei), Speicherung, Transport und Verteilung von Energie.
Die Gemeinschaft wird folgende Aspekte unterstützen:
- Die Koordinierung unabhängiger Maßnahmen einschließlich ihrer gegenseitigen Öffnung;
- Die Vorbereitung und Verwaltung von gemeinsamen Aktivitäten.
Für diesen Zweck wird die Gemeinschaft:
- Vorschläge unterstützen, die als Folge eines offenen Aufrufs zur Einreichung von Vorschlägen unterbreitet und ausgewählt wurden(2 Bewertungen pro Jahr). Die Vorschläge werden unter besonderer Berücksichtigung der folgenden Aspekte bewertet: Umfang der mobilisierten Ressourcen, wissenschaftliche und technologische Bedeutung und Auswirkung, erwartete Verbesserung bei der Nutzung von Forschungsressourcen auf europäischer Ebene und bei Bedarf Beitrag zur Innovationsförderung.
- Entwicklung eines integrierten Informationssystems, das einfach zugänglich und nutzerfreundlich ist und regelmäßig aktualisiert wird. Dieses soll politischen Entscheidungsträgern, Programmmanagern und der Forschungsgemeinschaft wichtige und nützliche Informationen liefern.
_ Koordinierung auf europäischer Ebene
Ziel ist die Verbesserung der komplementären Wirkungen und Synergien zwischen den unter dem RP6 durchgeführten Aktionen der Gemeinschaft und denen anderer europäischer Einrichtungen für wissenschaftliche Zusammenarbeit sowie zwischen diesen Einrichtungen selbst. Durch eine verstärkte Koordinierung können die verschiedenen Rahmenprogramme einen wirksameren Beitrag zur allgemeinen Kohärenz der europäischen Forschungsanstrengungen und zur Verwirklichung eines Europäischen Forschungsraumes leisten.
- Wissenschaftliche und technologische Kooperationsmaßnahmen anderer europäischer Kooperationsstrukturen
COST (Europäische Zusammenarbeit auf dem Gebiet der wissenschaftlichen und technischen Forschung) ist ein bereits lange bestehender Bottom-Up-Mechanismus zur Erleichterung der Koordinierung und des Austauschs zwischen einzelstaatlich finanzierten WissenschaftlerInnen und Forschungsteams in verschiedenen Bereichen. Damit COST auch weiterhin einen kostenwirksamen Beitrag zur Forschungskoordinierung leisten kann, müssen die Verwaltungsmodalitäten an die neuen Gegebenheiten angepasst werden. Außerdem wird eine stärkere Koordinierung der Tätigkeiten von Europäischer Wirtschaftsstiftung, COST und dem Rahmenprogramm in Bereichen von gemeinsamem Interesse angestrebt.
Die Koordinierung mit EUREKA wird verstärkt, um die strategische Kohärenz und die komplementäre Wirkung der Finanzierung besonders in den thematischen Schwerpunktbereichen zu verbessern.
- Kooperation und gemeinsame Initiativen von Facheinrichtungen für wissenschaftliche Zusammenarbeit in Europa
In Bezug auf thematische europäische Organisationen wie CERN, ESA, ESO, EMBL, ESRF und ILL wird die Gemeinschaft bestimmte Initiativen fördern und unterstützen, die auf die Stärkung der Kohärenz und der Synergien zwischen ihren Maßnahmen sowie zwischen ihren Maßnahmen und den Aktionen der Gemeinschaft abzielen. Das wird insbesondere durch die Entwicklung von gemeinsamen Ansätzen und Aktionen für Themen von gemeinsamem Interesse erreicht.
Kohärente Entwicklung der Forschungs- und Innovationspolitik
Ziel ist die Förderung der kohärenten Entwicklung der Forschungs- und Innovationspolitik in Europa durch die frühzeitige Bestimmung der Herausforderungen und der Bereiche von gemeinsamem Interesse.
Maßnahmen werden in den folgenden Bereichen durchgeführt:
_ Analysen und Studien; prospektive Arbeiten, Statistiken und Indikatoren für Wissenschaft und Technologie;
_ Leistungsvergleiche der Forschungs- und Innovationspolitik auf nationaler, regionaler und europäischer Ebene;
_ Kartierung der herausragenden wissenschaftlichen und technologischen Kapazitäten in Europa;
_ Verbesserung des rechtlichen und administrativen Umfelds der Forschung und Innovation in Europa.
Die Kommission ist verantwortlich für die Implementierung des spezifischen Programms. Sie wird ein Arbeitsprogramm ausarbeiten, in dem die Ziele, die wissenschaftlichen und technologischen Schwerpunkte sowie ein Zeitplan für deren Realisierung detailliert beschrieben sind. Das Arbeitsprogramm bezieht dabei die relevanten Forschungsarbeiten in den Mitgliedsstaaten, assoziierten Ländern sowie bei europäischen und internationalen Organisationen ein und wird bei Bedarf aktualisiert.
Die Kommission wird von einem Komitee unterstützt. Die Kommission veröffentlicht regelmäßig Berichte zu den allgemeinen Fortschritten bei der Umsetzung des spezifischen Programms, unter anderem auch zu finanziellen Gesichtspunkten und zum Einsatz bestimmter Instrumente. Die Kommission organisiert außerdem die unabhängige Überwachung und Bewertung des Rahmenprogramms, die in Bezug auf die im Rahmen des spezifischen Programms durchgeführten Aktivitäten stattfinden soll.