Verringerung der Umweltverschmutzung durch Weinkellereien
Die Weinbranche in der EU entlässt erhebliche Mengen an verschmutztem Abwasser in Flüsse. Daneben produziert sie feste organische Abfälle, die häufig ähnlich falsch gehandhabt werden. Neue strenge Umweltvorschriften der EU gebieten diesen Praktiken Einhalt. Die europäischen Weinproduzenten benötigen jedoch technische Unterstützung, um die Umweltvorschriften einhalten zu können. Dies war der Zweck des Projekts "Integrated approaches for sustainable European wine production" (SUSTAVINO). Im Rahmen von SUSTAVINO wurde eine Umweltqualitätsstrategie für eine nachhaltige Weinherstellung (EQSW) ausgearbeitet, die kostengünstige und ökologisch verantwortungsvolle Aufbereitungsmöglichkeiten beinhaltete. Darüber hinaus hatte das Projekt das Ziel, umfassende Schulungen durchzuführen und Kapazitäten bei den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Europa aufzubauen. Im Projekt wurde auch daran gearbeitet, eine EQSW-Kennzeichnung zu entwickeln, Verbreitungsprogramme einzuführen, dauerhafte Kontakte zwischen den Teilnehmern aufzubauen und für europäische Weine zu werben. Man hoffte auch, dass das Projekt die Wirtschaft in ländlichen Gebieten absichern kann. Über einige der oben genannten Arbeitsgebiete wurden keine Berichte verfasst. Im Projekt wurde jedoch ein Fragebogen entwickelt, anhand dessen die Praktiken der Weinherstellung und die in Europa herrschenden Zusammenhänge bewertet wurden. Die Reaktion war leider "ziemlich schwach". Die unbestätigten Ergebnisse dieser Teilstudie wurden separat veröffentlicht. Im Projekt wurden zahlreiche umfassende Literaturstudien zu verschiedenen Aspekten des Weinherstellungsprozesses durchgeführt. Im Rahmen von SUSTAVINO wurden auch intensive chemische Tests zu Weinabfallprodukten und der Wasserqualität in ganz Europa vorgenommen. Man kam im Projekt zu dem Schluss, dass die europäischen Weinkellereien außer den saisonalen Schwankungen der Abfallmengen wenig gemeinsam haben, was zu Problemen in Bezug auf kostengünstige Aufbereitungsmöglichkeiten führt. Aus diesem Grund gibt es, obwohl die meisten Aufbereitungsmethoden funktionieren könnten, keine allgemein gültige Aufbereitungsmöglichkeit, und jede Weinkellerei muss individuell geprüft werden. Zu diesem Zweck wurde im Projekt ein Maßnahmenplan entwickelt. Im Projekt SUSTAVINO kam man zu der Auffassung, dass die Ausbringung aufs Land, eine gut belüftete Lagerung, kommunale Aufbereitungsanlagen sowie Sequencing-Batch-Reaktor- und Membran-Bioreaktor-Technologien zu den wirksamsten Aufbereitungsmöglichkeiten gehören. Die ESQW-Kennzeichnung, die aus der Arbeit von SUSTAVINO resultiert, führt dazu, dass KMU die Einhaltung der Umweltvorschriften in der EU nachweisen können. Die Arbeiten führen auch zu einer erhöhten Sauberkeit der Flüsse und des Grundwassers in Europa.