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Inhalt archiviert am 2024-06-18

INTEGRATION OF INTERNATIONAL MARRIAGES: EMPIRICAL EVIDENCE FROM EUROPE AND NORTH AMERICA

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Mischehen in Frankreich instabiler als in den USA und Kanada

Jüngste Studien haben gezeigt, dass in Frankreich für Ehen zwischen Partnern unterschiedlicher Staatsangehörigkeit und Ethnizität ein höheres Scheidungsrisiko besteht als für Ehen zwischen Partnern gleicher Staatsangehörigkeit und Ethnizität. Dies steht im Gegensatz zur Situation in den Vereinigten Staaten und Kanada.

Ehen zwischen Menschen unterschiedlicher Staatsangehörigkeit und Ethnizität (Mischehen) werden oft als Zeichen einer erfolgreichen Integration gewertet. Bisher existierten jedoch nur wenige Forschungen zur Stabilität dieser Ehen im Vergleich zu der von Partnern gleicher Staatsangehörigkeit. Ziel des EU-finanzierten Projekts "Integration of international marriages: Empirical evidence from Europe and North America" (INTERMAR) war es, diese Wissenslücke zu schließen. Forscher verglichen die Scheidungsraten gemischter Ehen mit denen von Menschen gleicher Staatsangehörigkeit und Ethnizität in Frankreich, Kanada und den USA. Die Forschungen basierten überwiegend auf einer in jedem der drei Länder durchgeführten Umfrage sowie auf Interviews mit in internationalen Verbänden organisierten Anwälten und Geschiedenen. Dies ergab, dass die Scheidungsraten gemischter Ehen in den Vereinigten Staaten und Kanada geringfügig niedriger waren als die zwischen Partnern gleicher Nationalität und Ethnizität. Für Frankreich konnte jedoch das Gegenteil festgestellt werden: Mischehen führen hier öfter zur Scheidung. Die Projektforscher fanden heraus, dass religiöse Einstellungen sowie die Wahrnehmung der Ehe durch Freunde und Familie Einfluss auf deren Erfolg oder Scheitern haben. Weitere Schlüsselfaktoren sind das Alter, der vorherige Familienstand, das Arbeitsverhältnis, der Familienstand der Eltern sowie das Vorhanden- oder Nicht-Vorhandensein von Nachwuchs. Interviews mit geschiedenen Paaren und Scheidungsanwälten bestätigten die Herausforderungen für eine Ehe durch kulturelle Unterschiede und gesellschaftlichen Druck. Die Interviews zeigten jedoch auch, welche Rolle Arbeitsverhältnis und restriktive Einwanderungsgesetze bei der Auflösung einer Ehe spielen. Forscher argumentieren, dass diese Unterschiede in der Scheidungsrate unter Umständen durch die Herausforderungen einer Migration, kulturelle Unterschiede sowie Einwanderungs- und Integrationspolitik erklärt werden können. Die Ergebnisse zeigen, dass weitere Arbeiten zu diesem Thema erforderlich sind, da Scheidungen von Mischehen Auswirkungen auf das gesellschaftliche, psychologische und wirtschaftliche Gefüge europäischer Staaten haben.

Schlüsselbegriffe

Integration, Mischehe, Scheidung, Migration

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