Frühwarnsystem für Ölverschmutzungen in der Entwicklung
Umgrenzte Gewässer wie etwa das Mittelmeer sind ernsthaft von Ölverseuchung sowie chronischer Verschmutzung bedroht. Um dieses Problem in den Griff zu bekommen, finanziert die EU ein Projekt mit dem Titel "Automatic oil-spill recognition and geopositioning integrated in a marine monitoring network" (ARGOMARINE). Ziel war die Entwicklung eines Netzwerks zur Überwachung und zum Schutz stark befahrener Schifffahrtswege sowie die Einrichtung eines zur öffentlichen Nutzung bestimmten Datenmanagementsystems. Der erste Teil des Projektes beinhaltete die Entwicklung eines Algorithmus zur Erkennung von Ölverschmutzungen mit Hilfe von Satellitenbildern. Die Forscher erstellten Algorithmen, bei denen Radar mit synthetischer Apertur (Synthetic Aperture Radar, gut zur Erkennung von Öl auf Wasser geeignet) und ein Schiffsortungsverfahren zum Einsatz kamen, um eine automatisierte Identifizierung und Nachverfolgung von Ölverschmutzungen zu ermöglichen. Im Lauf der nächsten Projektphase wurde eine autonome Messplattform entwickelt. Sowohl die Version für Patrouillenfahrten als auch die stationäre Variante wurden erforscht. Die Forscher bauten eine "elektronische Nase" zum Nachweis von Kohlenwasserstoffen in Meerwasser. Die Messplattformen beinhalteten außerdem die akustische Überwachung (zur Schiffserkennung) und weitere Umweltsensoren. Zu guter Letzt wurde ein Gesamtsystem "Marine Information System" entwickelt. Dieses Instrument umfasst alle durch ARGOMARINE erzeugten Daten und speist sie in ein öffentlich zugängliches System zum Überwachungs- und Datenmanagement ein. ARGOMARINE gelang die erfolgreiche Erstellung mathematischer und physikalischer Werkzeuge, mit denen die Meere und Ozeane vor Verschmutzungen, vor allem der Verseuchung durch Öl, geschützt werden können. Die Arbeit wird Auswirkungen auf die Küstengebiete haben und möglicherweise auch bares Geld einsparen, wenn auf diese Weise größere Katastrophen verhindert werden können.