Planeten-Rover werden schneller
Bei Planetenerkundungsmissionen wagen sich Roboter-Rover in ein riesiges und sehr abwechslungsreiches Gelände mit nur geringen Vorkenntnissen zur Befahrbarkeit. Basierend auf spärlichen Fernerkundungsdaten, sind Schätzungen manchmal ungenau. Als Ergebnis können Rovers in weichem Sand stecken bleiben oder mit unvorhergesehenen Hindernissen kollidieren. Im Projekt FASTER (Forward acquisition of soil and terrain for exploration rover) entwickelte und demonstrierte ein EU-finanziertes Konsortium aus sechs Partnern aus fünf Ländern neue Technologien für einen effiziente Erwerb von Informationen zu den Bodeneigenschaften auf einer Planetenoberfläche. Um Unfälle zu vermeiden, bewegen sich Rover für die Planetenerforschung zurzeit noch langsam, nämlich nur wenige Meter pro Tag. Das FASTER-System kombiniert leichte tragbare Bodensensoren mit einem kleinen geländegängigen Pfadfinder-Rover, der weitaus schneller und effizienter die Befahrbarkeit eines Geländes beurteilen kann. Daten aus einer physikalischen in-situ-Untersuchung der Planetenoberfläche können dem Mutter-Fahrzeug helfen, sich schneller fortzubewegen und Unfallgefahren zu vermeiden. Für den kleinen Scout-Rover wurden unterschiedliche Bodensensorsysteme untersucht: eine Bauchkamera, ein Motormonitor, ein Bodenradar, eine dynamische Platte und ein Penetrometer. Der Haupt-Rover würde seine eigenen Sensoren für zusätzliche Daten sowie eine Absicherung haben, sollte der Scout-Rover einmal ausfallen. Der Bewegungsapparat des Scout-Rovers wurde ebenfalls angesprochen. Um eine hohe Traktion auf weichem Boden zu erreichen, schlug FASTER ein Hybrid-Bewegungssystem mit Rädern und Beinen vor, das die Vorteile von Fahr- und Laufsystemen kombiniert. Darüber hinaus wurde das Zusammenspiel mit dem verformbaren Terrain für diese Art von Scout-Mission modelliert. Das neue FASTER-System wurde in Hinblick auf die Anforderungen der künftigen Mars Sample Return-Mission konzipiert. Die Partner von FASTER erkannten, dass die erfolgreiche Entnahme von Proben bei dieser Mission von einem System unterstützt werden sollte, das die tatsächlichen Bodeneigenschaften auf der geplanten Route des Rovers einschätzen kann. Die im Rahmen von FASTER entwickelten Konzepte und Technologien wurden Vertretern der EU, der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) und der National Aeronautics and Space Administration (NASA) auf einer speziellen Demonstrationsveranstaltung vorgestellt, die am 23. Oktober 2014 in Großbritannien stattfand.
Schlüsselbegriffe
Erforschung von Planeten, Roboter-Rover, Fernerkundungsdaten, Hybridbewegungsapparat, Mars Sample Return-Mission