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Inhalt archiviert am 2024-06-18

No Pain during infancy by adapting off-patent medicines

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Schmerzlinderung bei Neugeborenen

Kleinkinder haben das gleiche Recht auf schmerzstillende Medikamente wie erwachsene Patienten. So untersuchte eine europäische Studie Wirksamkeit und Nebenwirkungen häufig eingesetzter Schmerzmittel (Analgetika) für die Behandlung Neugeborener.

Auf neonatalen Intensivstationen (NICU) werden medizinische Behandlungen oder Eingriffe vorgenommen, die häufig mit anhaltenden Schmerzen verbunden sind. Dabei besteht kein Zweifel mehr daran, dass Säuglinge bewusst Schmerzen wahrnehmen und physiologisch auf Schmerzen reagieren. Die derzeitige Schmerzbehandlung bei Neugeborenen lässt allerdings zu wünschen übrig, und in der Regel erhalten weniger als 30% der Kinder bei schmerzhaften Eingriffen Schmerzmittel. Neuere experimentelle Studien ergaben, dass anhaltende Schmerzen nach der Geburt zu kognitiven, Verhaltens- und neurologischen Entwicklungsstörungen führen können. Die häufigsten Schmerzmittel sind Morphin und Fentanyl, zu deren langfristiger Sicherheit jedoch keine hinreichenden Daten vorliegen.Vor diesem Hintergrund prüfte das EU-finanzierte Forschungsprojekt (No pain during infancy by adapting off-patent medicines) (NEOOPIOID) die Wirksamkeit und Sicherheit einer Opioidbehandlung bei Früh- und Neugeborenen, mit Hinblick auf die Entwicklung weiterer personalisierter Sedativa/Analgetika (S/A) zur medikamentösen Schmerzlinderung bei Neugeborenen. Das Konsortium T NEOOPIOID führte eine Fragebogenstudie mit etwa 6.700 teilnehmenden Patienten aus 18 EU-Ländern durch. Den Ergebnissen zufolge setzen die meisten Zentren entweder Morphin oder Fentanyl ein, ohne allerdings die schmerzlindernde Wirkung bei künstlich beatmeten Neugeborenen zu beurteilen. Um Sicherheit und Wirksamkeit von Schmerzmitteln in einer klinischen Studie zu testen, wurde das Schmerzempfinden mit einem optimierten Punktesystem unter besonderer Berücksichtigung der Hirnentwicklung Neugeborener bewertet. Die Blutproben der Neugeborenen wurden mit speziellen Methoden auf Opioide und deren Metaboliten analysiert, was pharmakokinetische und –genomische Eigenschaften von Morphin und Fentanyl enthüllte und Dosierungsempfehlungen entsprechend dem Entwicklungsstadium lieferte. Der Studie zufolge ist bei Neugeborenen eine Bolus-Verabreichung (einzelne hohe Gabe) von S/A sinnvoller als eine längerfristige Verabreichung. Untersucht wurde auch der Zusammenhang zwischen Polymorphismen in Kandidatengenen (COMT, KCNJ6) und schmerzlindernder Wirkung von Analgetika. Insgesamt lieferte NEOOPIOID damit Empfehlungen zur Beurteilung von Schmerzen und S/A-Therapie bei Neugeborenen. Angesichts steigenden Frühgeburtenzahlen in Europa werden immer mehr Kinder mit Opioiden behandelt oder erhalten nicht in ausreichendem Maß schmerzstillende Medikamente. Die Umsetzung der Projektergebnisse soll den effektiveren Einsatz von Schmerzmitteln fördern und die medizinische Versorgung Neugeborener verbessern.

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