Neue Datendienstleistung zu Bodenbewegungen
Erdrutsche und andere Bodenverformungen stellen europaweit ein ernstes und oft unterschätztes Problem dar. Sie können natürliche Ursachen haben oder durch menschliche Aktivitäten wie etwa Bergbau und Bauarbeiten verursacht werden. Das EU-finanzierte Projekt "Ground deformations risk scenarios: An advanced assessment service" (DORIS) war auf die Entwicklung eines Datenverarbeitungsdienstes zur Erfassung, Kartierung, Überwachung und Prognose von Bodendeformationen in Europa ausgerichtet. DORIS bereitete den Weg für neue Datenverarbeitungsverfahren, um SAR-Archivdaten (Synthetic Aperture Radar, Radar mit synthetischer Apertur) von Umweltüberwachungssatelliten einzusetzen. Dieser Ansatz stellte Zeitreihen und Karten von Bodenverformungen in bisher unerreichter Genauigkeit bereit. Die Projektmitglieder entwickelten außerdem neue Verfahren zur Analyse von Daten der Differential-SAR-Interferometrie und erstellten so Bodenverformungs-Modellierungssoftware. Diese wurden mit bodengestützten Sensordaten zur Modellierung und Überwachung schneller Bodenbewegungen wie etwa Erdrutschen gekoppelt. Fallstudien an mehreren Versuchsstandorten in ganz Europa ergaben reale Daten zur Validierung der neuen Techniken. Man baute eine Geodateninfrastruktur auf, um die einfache Nutzung der neuen DORIS-Werkzeuge möglich zu machen. Die Forscher vollendeten ein Geschäftsmodell und eine Nachhaltigkeitsstrategie für DORIS, um ein erfolgreiches Funktionieren als unabhängiger Dienstleister zu gewährleisten. Das Projekt konnte somit eine vertrauliche und robuste Dienstleistung für nachgeschaltete Anwender wie zum Beispiel Zivilbehörden und Notfallrettungsmannschaften zur Verfügung stellen.