Leichtere Flugzeuge senken Umweltbelastung
Im Jahr 2010 vervierfachte sich die Zahl der Flugreisenden, verglichen mit den letzten 30 Jahren, von 260 Mio. auf 1 Mrd.. Da die Umweltbelastung wie auch der Anteil der Treibhausgase zunimmt, wird weltweit an neuen Technologien geforscht, die Gewicht und damit auch Treibstoffverbrauch der Flugzeuge senken. In diesem Zusammenhang untersuchte das EU-finanzierte Projekt "Innovative material synergies & composite processing strategies" (IMS & CPS) neue Nanotechnologien und Prozesse für den Bau leichterer Maschinen. Mit der SQRTM-Fertigung (Same Qualified Resin Transfer Moulding) komplexer endkonturnaher Bauteile sollten primär Metall- durch Kunststoffteile ersetzt werden. Untersucht wurde hierbei auch, inwieweit vorimprägnierte Carbonfasern und endkonturnahe Bauteile die elektrische Leitfähigkeit verbessern können. Auf diese Weise wurden zwei standardmäßige Flugzeugteile hergestellt: der Teil des Rumpfes und eine umgestaltete Bugfahrwerksklappe. Über Lebenszyklusanalysen wurde dann geprüft, in welchem Maß dadurch Herstellungskosten und Umweltbelastung eines Flugzeugs reduziert werden können. Außerdem forschte das Team an Verbundwerkstoffen aus Carbonfasern, die sich neben der Luftfahrtbranche auch für den Eisenbahnsektor eignen. IMS&CPS stellt der Forschung alle Ergebnisse zu SQRTM und Nanotechnologien für die umweltfreundliche Herstellung von Türen, Klappen, Spoilern, Querrudern, Latten und anderen Flugzeugteilen zur Verfügung. Die Innovationen fördern damit eine umweltfreundliche Flugzeugindustrie, tragen zur Senkung des CO2-Ausstoßes bei und könnten europäischen Herstellern von Flugzeugteilen eine marktführende Stellung verschaffen. Davon wiederum profitiert die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Luftfahrtindustrie insgesamt.
Schlüsselbegriffe
Umweltbelastung, Flugzeuge, Luftfahrt, Treibhausgase, Materialsynergien, Verbundprozesse, SQRTM