Dendritische Zellen zur Behandlung immunologischer Störungen
DZ sind spezialisierte Antigen-präsentierende Zellen im Immunsystem, die den T-Zellen eine adaptive oder "maßgeschneiderte" Reaktion ermöglichen. Auf diese Weise programmieren sie das immunologische Gedächtnis. Diese Eigenschaften lassen sich hervorragend nutzen, um eine Immunantwort gegen HI-Viren oder Krebszellen zu erzeugen. Unter Ausnutzung dieser regulatorischen Aktivität könnten auch immunologische Erkrankungen wie etwa Allergien, Autoimmunerkrankungen oder Transplantatabstoßungen korrigiert werden. Die immunbiologischen Eigenschaften dendritischer Zellen eignen sich also in vielerlei Hinsicht für spezifische immuntherapeutische Ansätze. Das Exzellenznetzwerk DC-THERA führte 25 Forschungsgruppen und 6 KMU (kleine und mittlere Unternehmen) aus ganz Europa in einem integrierten IKT-Ansatz zusammen, um Forschungsergebnisse besser zu organisieren und eine europäische Datenbank für diesen Fachbereich einzurichten. Ziel des Projekts war u.a. die Überführung genomischer, proteomischer und bioinformatischer Ansätze in therapeutische Anwendungen. Mit diesem Ziel entwickelte das EU-finanzierte Projekt DC-THERA (Dendritic cells for novel immmunotherapies) eine Infrastruktur zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen den Partnern und der Integration von Expertise und Ressourcen. Die neuen Forschungsmethoden und Technologieplattformen sollen den Partnern ermöglichen, die wichtigsten Forschungsergebnisse zur DZ-Biologie in die klinische Praxis umsetzen. Die Ergebnisse von DC-THERA zeigen, dass sich dendritische Zellen als Basis für Impfstoffe gegen Krebs oder AIDS eignen. Von der gezielten Veränderung ihrer Eigenschaften könnten weltweit viele Patienten profitieren, die von solchen schwerwiegenden Erkrankungen betroffen sind.