Malariaerreger müssen bekämpft werden, bevor sie die Leber erreichen
Das Projekt POLARITYANDINFECTION (The role of hepatic type cell polarity during Plasmodium liver stage infection) untersuchte, welche Prozesse im Körper Wachstum und Entwicklung des Plasmodiumparasiten begünstigen, nachdem er zur Leber vorgedrungen ist. Die Erkenntnisse könnten dazu beitragen, Biologie und Infektionsmechanismen des Plasmodiumparasiten besser zu verstehen, um daraus neue Präventionsstrategien und Therapien abzuleiten und die Krankheit eines Tages sogar auszumerzen. Über den Stich einer infizierten Anopheles-Mücke gelangt der Plasmodiumparasit über den Blutkreislauf zügig in die Leber. Da die Infektion in der so genannten Malaria-hepatischen Phase symptomfrei verläuft, gilt der Zeitpunkt als ideal für eine Malariaintervention. Die Sporozoiten allerdings infizieren von der Leber aus die Hepatozyten. Hepatozyten entgiften das Blut und sind wesentlich an Stoffwechselvorgängen beteiligt. Wie das Projekt POLARITYANDINFECTION herausfand, ist der Proteintransportweg von und aus der Plasmamembran der Zelle, durch den die Sporozoiten normalerweise in die Zelle eindringen, davon abhängig, wie die hochpolarisierten Epithelialzellen auf der Oberfläche der Hepatozyten organisiert sind. Sind die Sporozoiten ins Zellinnere vorgedrungen, stabilisieren sie sich, wachsen und proliferieren. In nur zwei Tagen können sich die Sporozoiten zu Tausenden so genannter Merozoiten vermehren, die dann in den Blutkreislauf eindringen und rote Blutzellen infizieren. An diesem Punkt setzen die typischen Malariasymptome ein und die Erkrankung tritt in die klinische Phase. Den Forschern zufolge können Sporozoiten jede Art von Zelltyp infizieren, infektiöse Merozoiten wurden bis jetzt jedoch nur in der Umgebung von Hepatozyten nachgewiesen. Ist dieser Mechanismus klarer verständlich, könnten daraus neue Erkenntnisse über Wachstum und Entwicklung des Plasmodiumparasiten hervorgehen.