Veränderung der privaten Immobiliensituation als gesellschaftlicher Indikator
Um den demographischen Wandel zu analysieren, müssen nicht nur gesellschaftliche Verhältnisse, sondern auch Kräfte untersucht werden, die den Wandel beeinflussen, verhindern oder fördern. Das Projekt DEMHOW (Demographic change and housing wealth) identifizierte unter dem Programm "Socio-Economic and Humanities" (Sozial-, Wirtschafts- und Geisteswissenschaften) Makrokräfte, die das Schrumpfen und Altern der Bevölkerung maßgeblich beeinflussen. Vor allem wirken sich Veränderungen beim Immobilienvermögen privater Haushalte aus. In Zusammenarbeit mit 12 EU-Partnern untersuchte DEMHOW Makroeinflüsse wie Wertewandel beim Erwerb von Immobilien unter besonderer Berücksichtigung der schrumpfenden und zunehmend kinderlosen Gesellschaft. Sind die beiden Trends gekoppelt, und wenn ja, welche Folgen hat dies für die Gesellschaft? Als rein finanzielle Entität beläuft sich der Wert privater Immobilien in Europa auf rund 13 Billionen EUR, wobei diese immer stärker als finanzieller Rückhalt oder Kapitalanlage gesehen werden. DEMHOW untersuchte, wie sich die Zusammensetzung von Wohlstand mit demographischem Wandel, Veränderungen der privaten Immobiliensituation, staatlicher Renten sowie Finanzinstituten korreliert. In allen EU-25-Ländern liegen die Immobilienwerte rund 40% höher als das Bruttoinlandsprodukt (BIP). Dieser Wert ist in den neueren Mitgliedstaaten und einigen südlichen Ländern höher als in den alten Mitgliedstaaten. Die Ergebnisse von DEMHOW sollen in geeignete Empfehlungen münden und direkten Einfluss auf künftige politische Strategien haben.