Neuer diagnostischer Schnelltest für Gebärmutterhalskrebs
Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom), ausgelöst durch das humane Papilloma-Virus (HPV), ist in Entwicklungsländern bei Frauen im Alter von 15 bis 49 Jahren eine der häufigsten Todesursachen. Derzeitige Nachweismethoden sind oft zeitaufwändig und geben keine Auskunft über das Stadium der Erkrankung, was häufig zu einer Über- oder Untertherapie führt und im Gesundheitswesen enorme Kosten verursacht. Im Rahmen des EU-finanzierten Projekts AUTOCAST (Automatic cancer screening based on real-time PCR) wurde ein neuer PoC-Schnelltest für die patientennahe Labordiagnostik entwickelt, der sofortige und genaueste Ergebnisse liefert. Kombiniert wird der Test mit dem PAP-Test (Papanicolaou-Färbung), einem gynäkologischen Abstrich für den Nachweis bestimmter genetischer Marker, allerdings nur, um Vorformen des Zervixkarzinoms zu diagnostizieren. Der Test verwendet eine Einwegkartusche und ist daher für die großindustrielle Produktion und den kommerziellen Vertrieb geeignet. Die Kartusche kann zudem auf einfache Weise für den Nachweis von Biomarkern für andere Krankheiten angepasst werden. Der neuartige Schnelltest könnte derzeitige Reihenuntersuchungen zur Früherkennung deutlich verbessern, insbesondere im Zusammenhang mit Impfungen gegen diese Krebsart. Somit könnte eine zuverlässigere Diagnose mittels Schnelltest das Gesundheitswesen finanziell entlasten. Die Technologie kann auch in anderen Bereichen wie Nahrungsmittelsicherheit, Umwelt-Monitoring und innerer Sicherheit eingesetzt werden.