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Inhalt archiviert am 2024-05-28

Pemphigus - From autoimmunity to disease

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Neue Hoffnung für Pemphigus-Patienten

Genaue Kenntnisse zu den Ursachen von Autoimmunkrankheiten sind entscheidend für Diagnose und Therapie. Daher untersuchen europäische Forscher nun in einem Gemeinschaftsvorhaben die Ätiologie von Pemphigus, einer Hautkrankheit, die unbehandelt tödlich verläuft.

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Pemphigus gehört zu den Autoimmunkrankheiten und geht mit schmerzhaften schweren Erosionen an Haut und Schleimhäuten einher. Ursache sind Autoantikörper gegen Adhäsionsproteine von Desmosomen, die wichtig für die mechanische Schutzfunktion der Haut sind, da sie enge Verbindungen zwischen epidermalen Keratinozyten herstellen. Wie es die Autoantikörper jedoch im Einzelnen schaffen, die Adhäsion zwischen Keratinozyten zu zerstören, ist noch ungeklärt. Das EU-finanzierte Projekt PEMPHIGUS (Pemphigus - From autoimmunity to disease) untersuchte Faktoren, die den Autoimmunprozess bei Pemphigus begünstigen, und brachte Wissenschaftler und Kliniker zusammen, die wichtige neue Daten zur Autoimmunkaskade der Erkrankung lieferten. Insbesondere analysierte die Forschergruppe, welche Proteinepitope im Verlauf der Krankheit gezielt von Autoantikörpern der Pemphigus-Patienten angegriffen werden. Sie analysierten auch das gesamte Spektrum pathogener menschlicher Autoantikörper sowie deren Epitopspezifität und Isotypen. Schließlich untersuchte man, welche molekularen Ereignisse das Krankheitsbild hervorrufen, und wie die Immuntoleranz gegenüber Selbstantigenen reguliert wird. An drei verschiedenen Mausmodellen wurden grundlegende Ursachen für Autoimmunität untersucht. Schwerpunkt für die Forscher war dabei die Interaktion autoreaktiver CD4+T-Zellen und B-Zellen sowie die Regulierung der zentralen und peripheren Toleranz gegenüber dem großen Pemphigus-Autoantigen Desmoglein 3. Vor allem wurden zwei international standardisierte klinische Score-Systeme - ABSIS (Autoimmune Bullous Skin Disorder Intensity Score) und BPDAI (Bullous Pemphigoid Disease Area Index) - für die Outcome-Bewertung der Krankheitsaktivität in einer klinischen Studie verwendet. Schließlich entwickelte das Konsortium ein Protein-Mikroarray für den Nachweis von Autoantikörpern bei blasenbildenden Hauterkrankungen. Damit können aus einer Fülle von Antigenen Autoantikörper in Patientenseren detektiert werden, was nicht nur diagnostisch relevant ist, sondern auch Aufschluss über die Wirksamkeit von Medikamenten geben kann. Das Projekt initiierte ein internationales Pemphigus-Netzwerk, das Grundlagen- und klinische Forschung zu Pemphigus und anderen Autoimmunkrankheiten betreiben wird. Die neuen Informationen über pathogene Epitope können die genauere Diagnose und Beobachtung vereinfachen und auch neue therapeutische Ansätze für diese schwere Erkrankung vorantreiben.

Schlüsselbegriffe

Haut, Autoimmunkrankheit, Autoantikörper, PEMPHIGUS, Desmoglein 3 

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