Elektronisch gesteuerte intelligente Fahrzeuge
Verkehrsunfälle sind zu 97% auf menschliches Versagen zurückzuführen. Die logischste Schlussfolgerung zur Reduzierung der Unfallzahlen durch steigendes Verkehrsaufkommen auf Europas Straßen wäre daher ein elektronisch gesteuertes System, das menschliche Fehlleistungen in Gefahrensituationen ausgleicht und damit Unfällen vorbeugt. Das EU-finanzierte Projekt PEIT (Powertrain equipped with intelligent technologies) entwickelte und baute eine elektronische Antriebssteuerung, kombiniert mit einer Mensch-Maschine-Schnittstelle mit Display und Steuerung. Unter dem Antriebsstrang eines Fahrzeuges werden alle Komponenten verstanden, welche im Fahrzeug das Drehmoment vom Motor auf die Straße übertragen. Die Ingenieure des PEIT-Projekts entwickelten einen intelligent gesteuerten Antriebsstrang mit dem Ziel, das Unfallrisiko weitestgehend zu minimieren. Die Besonderheit liegt in der Antriebsschnittstelle, die vollständig elektronisch gesteuerte (Drive-by-Wire) Funktionen in das Lenk-, Brems-, Kupplungs- und Kraftstoffverbrauchssystem integriert. Drive-by-Wire ersetzt das mechanische durch ein elektronisches Steuerungssystem, sodass auf Komponenten wie Lenkrad, Hydraulikpumpen, Kupplungshebel und andere herkömmliche Steuerungselemente verzichtet werden kann. Neben dem elektronischen Steuerungssystem wurde ein intelligenter Reifen entwickelt, der die Reibung zwischen Straße und Reifen misst. Aus diesen Daten kann die Bremsleistung und Kurvenlage unter verschiedenen Straßenbedingungen berechnet werden. Reibung ist das wichtigste Kriterium auf nassen oder rutschigen Fahrbahndecken. PEIT schuf eine tragfähige Grundlage zur Unterstützung intelligenter Systeme, um Unfallzahlen zu reduzieren und die Energieeffizienz zu verbessern. Im Rahmen des Nachfolgeprojekts SPARC sollen die Drive-by-Wire-Systeme weiterentwickelt und ein Ko-Pilot für Güter- und Personenfahrzeuge konzipiert werden.