Entscheidende Unterschiede bei der Identifizierung von Proteinen
Die Ursache für die monogene Krankheit Mukoviszidose ist typischerweise die Fehlfunktion des Schlüsselproteins CFTR (cystic fibrosis transmembrane conductance regulator). Die individuell unterschiedliche Ausprägung der Erkrankung hängt hauptsächlich von der Rolle dieses Proteins in vielen verschiedenen Signalwegen ab. Demzufolge variiert die Ausprägung dieser Erkrankung in Abhängigkeit von anderen genotypischen und umweltbedingten Faktoren. Die der Erkrankung zugrunde liegenden komplexen Protein-Protein-Interaktionen können sehr gut mittels Proteomanalysen untersucht werden. Mit der genaueren Erforschung der Proteinstrukturen und Proteinfunktionen der molekularen Kaskade eröffnen sich Möglichkeiten, therapeutische Maßnahmen individuell auf den Patienten abzustimmen. Das auf dem Gebiet der Proteomforschung führende deutsche Unternehmen ProteoSys AG beschäftigt sich als Projektpartner von EUROPROCF vorrangig mit der Proteinanalyse von CF-Zellen bei Patienten mit gleicher Mutation und unterschiedlichen Phänotypen. Verwendet wurde dazu ein speziell angepasstes hochleistungsfähiges 2D-Gelelektrophoreseverfahren. Das neue Verfahren beruht auf der Markierung zweier oder mehrerer Proteinproben mit radioaktiven Jodisotopen und wurde in die ProteoTopeTM-Technologie integriert. Dies ermöglicht die differenzielle Darstellung der Proteine sowie ihrer Spleißvarianten und der resultierenden posttranslationalen Isoformen für die Proteomanalyse. Die differenziell markierten Proteine werden vermischt und mittels 2D-PAGE (Polyacrylamid-Gelelektrophorese) aufgetrennt. Dazu wird das Verhältnis der aufgetrennten radioaktiven Signalintensität jedes radioaktiv markierten Isotops gemessen. Differenzielle Proteinmuster in Erkrankungen wie Mukoviszidose können die Entwicklung geeigneter Medikamente vorantreiben. Die ProteoTopeTM-Technologie eignet sich potenziell auch für den Einsatz in anderen Proteomforschungsbereichen, beispielsweise in der Krebsforschung.