Früherkennung von B12-Mangel gegen Demenz im Alter
Die Auswirkungen von Nährstoffmangel auf die geistige Gesundheit wurden bislang noch nicht ausreichend erforscht. Das EU-finanzierte Projekt HOLOTC EARLY B12 MA untersuchte den Einfluss von Vitamin B12-Mangel auf beginnende Demenz und Depressionen bei älteren Menschen. Hintergrund des Projekts war, dass diese Vitaminmangel-bedingte psychiatrische Morbidität EU-weit jährlich Behandlungskosten von mehreren Millionen Euro verursacht, die sich jedoch durch frühzeitige therapeutische Gegenmaßnahmen durchaus reduzieren lassen. Ursache des Problems ist die mangelhafte Früherkennung therapiebedürftiger Personen, da kaum sichere diagnostische Tests existieren. Das Forscherteam untersuchte einen Test zur Bestimmung von Holotranscobalamin (an Vitamin B12 gebundenes Transcobalamin). Holotranscobalamin erwies sich als sensitiver Marker zur Früherkennung eines Vitamin B12-Mangels. Der HoloTC-Test ermöglicht kostengünstig den Nachweis dieses Proteins und eignet sich daher gut zur Früherkennung. Unter diesem Gesichtspunkt konzentrierten sich Partner des Konsortiums vor allem auf die Anwendung des HoloTC-Tests. Zur Diagnose eines B12-Mangels eignete sich der HoloTC-Test besser als die bloße Bestimmung des Vitamin B12-Gehalts im Blut. Der Test gibt außerdem Aufschluss darüber, inwieweit der Patient Vitamin B12 speichern kann. Mit dem HoloTC-Test wird Holotranscobalamin nachgewiesen, d.h. aktives, bioverfügbares Vitamin B12, dessen Mangel psychische Morbidität hervorrufen kann und vor allem bei älteren Menschen und Vegetariern zunehmend zum Problem wird. Weitere Forschungen zum potenziellen Einsatz des Tests sind geplant.