Weizen ohne hohe Ansprüche an Düngemittel
Der Einsatz von Stickstoff als Düngemittel hat zu einer ansehnlichen Steigerung der Ernteerträge beigetragen. Die Verwendung von Stickstoff stellt aber gleichzeitig eine Gefährdung für das Ökosystem dar und trägt zur Umweltverschmutzung bei. Rothamsted Research, ein führendes Forschungsunternehmen aus dem Vereinigten Königreich, hat ein Projekt zur Entwicklung eines Weizenstamms koordiniert, welcher über eine höhere Stickstoffaufnahme verfügt. Die Wissenschaftler haben Genanalysen durchgeführt, um die spezifischen Regionen auf den Chromosomen der Pflanze zu identifizieren (Genlocus), die in Verbindung mit Genen stehen, welche für die Stickstoffaufnahme verantwortlich sind. Diese Art der Forschung wurde für Weizen zum ersten Mal durchgeführt. Die Forscher entdeckten, dass das Enzym Glutamin Synthetase (GS) bei diesem Vorgang eine Schlüsselrolle spielt. Dieses Ergebnis konnte später im Rahmen von Feldversuchen bestätigt werden. Zudem wurde die Zusammenarbeit an ergänzenden Forschungsbemühungen vereinbart, die sich mit der Entwicklung nah-isogener Linien (NIL) beschäftigten. Das Unternehmen Rothamsted Research wird zusammen mit seinen Projektpartnern ein markergestütztes Selektionsverfahren (MAS, Marker Assisted Selection) einsetzen, um das Wissen, das im Rahmen des SUSTAIN-Projekts gewonnen wurde, bei der selektiven Zucht von Weizen mit hoher Stickstoffaufnahme anzuwenden. Dieses Verfahren verfügt über das Potenzial, zur Identifizierung und Ermittlung von anderen vorteilhaften genetischen Merkmalen verwendet werden zu können. Andere wichtige Nahrungsmittel liefernde Feldfrüchte wie Mais und Reis sind primäre Forschungsobjekte für ähnliche Studien. Diese Forschungsarbeiten werden zu einer weiteren Reduzierung des Einsatzes von Kunstdünger und den negativen Auswirkungen, die mit ihrer Verwendung verbunden sind, führen.