Verfolgung von Kohlenstoffpfaden im Ökosystem
Das EU-finanzierte Projekt EUROFACE untersuchte unter Einsatz der bekannten FACE-Technologie, welche Rolle Forstplantagen bei der Bindung von Treibhausgasen spielen. Außerdem untersuchten die Projektpartner, welche Mengen an Kohlenstoff (C) der Boden unter veränderten klimatischen Bedingungen aufnehmen (und speichern) kann. Die Partner untersuchten, welchen Einfluss der Eintrag von Laubstreu auf die Sequestrierung (Bindung) von Kohlenstoff im Boden hat; Streuabbau ist einer der Schlüsselprozesse beim Austausch von Kohlenstoff zwischen Atmosphäre und Biosphäre. Die Forscher überprüften die Hypothese, dass erhöhte CO2- und Bodenstickstoffwerte den Kohlenstoffverlust durch Streuabbau beeinflussen können. Dazu wurde Pflanzenstreu mit Kohlenstoffisotop 13C angereichert und zehn Monate lang unter kontrollierten Bedingungen in naturbelassenem und in mit Stickstoff- gedüngtem Boden inkubiert. Die Ergebnisse zeigten, dass die getesteten Bodenflächen dort, wo die Laubstreu dem Zersetzungsprozess überlassen wurde, bis zu 5 cm tief mit 13C angereichert waren. Es wurde vergleichsweise wesentlich mehr Kohlenstoff an den Boden abgegeben als in Form von Kohlendioxid in die Atmosphäre. Dies deutet darauf hin, dass der meiste Kohlenstoff, der beim Abbau von Pflanzenstreu entsteht, in Form von zersetzten Pflanzenteilen in den Boden gelangt. Weitere Forschungen sind nötig, um den Einfluss von Laubstreu auf die Kohlenstoffbindung im Waldboden und damit einen der wichtigsten Aspekte des Kohlenstoffkreislaufs zu untersuchen.