Leben in Harmonie - Ausgleich zwischen Kommerz und Naturschutz
In den USA gibt es eine Einrichtung für Fische und Wildtiere, die als Regierungsbehörde fungiert, um Interessenkonflikte in diesem Bereich landesweit zu lösen. Erstmalig in Europa wurde nun ein groß angelegter Versuch gestartet, mit dem ein allgemeines Rahmenwerk ausgearbeitet werden soll, das zur Ermittlung von Lösungen bisher ignorierter Mensch-Wildtier-Konflikte eingesetzt werden kann. Diese Konflikte sind ein Ergebnis des Kampfes um knappe Ressourcen und des Fehlens einer zusammenhängenden Strategie, um unterschiedliche Interessen zu vereinen. Das FRAP-Projekt umfasste ein interdisziplinäres Team von Wissenschaftlern. Ziel der Forschungsarbeiten war die Bewertung des Interessenkonfliktes mit Fischereien in verschiedenen Fallstudien. In Dänemark und Italien wurden die Untersuchungen für den Kormoran, in Mitteleuropa und Portugal für den Otter und in Finnland und Schweden für die Kegelrobbe durchgeführt. Zwischen verschiedenen Interessengruppen entstehen Konflikte. Einerseits fordern Naturschützer den Artenschutz durch Verringerung des Wettbewerbes um Nahrungsquellen und weisen darauf hin, dass viele Arten aussterben, falls dies nicht geschehen sollte. Andererseits versuchen Fischereien, eine bereits geschwächte Industrie durch Erhalt der Produktionsfähigkeit zu unterstützen. Die Veröffentlichung ist ein Ergebnis dieser Forschungsarbeiten und zeigt die wichtigsten ökologischen Merkmale typischer Konfliktarten sowie Lösungsansätze einschließlich Modelle. Es bietet einen konkreten schrittweisen Leitfaden für Interessengruppen, der auf Einbindungsstrategien basiert.