Beurteilung der Rolle von Schadstoffen bei Entzündungsprozessen
Das von der Europäischen Kommission finanzierte Projekt AIRGENE überwachte acht Monate lang ausgewählte Patientengruppen in sechs europäischen Städten. Ziel war es, einen eindeutigen Zusammenhang zwischen Luftverschmutzung und Entzündungsreaktionen herzustellen. Die Projektpartner konzentrierten sich auf Überlebende eines Myokard-Infarkts (MI) in Helsinki, Stockholm, Augsburg, Rom, Barcelona und Athen. Untersucht wurden die Auswirkungen der Luftverschmutzung in Kombination mit anderen Faktoren wie genetischem Polymorphismus auf die Überlebensrate. Bereits zuvor deutete alles auf einen Zusammenhang zwischen Luftverschmutzung und dem erhöhten Krankenhausrisiko für Myokardpatienten hin. Auf dieser Grundlage beschäftigte sich die epidemiologische Studie im Rahmen des AIRGENE-Projekts damit, ob Luftverschmutzung als Auslöser für Entzündungsprozesse bei MI-Patienten gelten kann. In den Studien wurde die Konzentration des entzündungsfördernden Zytokins Interleukin 6 (IL-6) und der Akutphasenproteine Fibrinogen und C-reaktives Protein (CRP) bestimmt. Untersucht wurden insgesamt 1.003 MI-Überlebende während mindestens zwei wiederholter Vorstellungen in der Klinik, als keine Anzeichen einer Infektion vorlagen. Weitere Forschungen auf diesem Gebiet könnten Erkenntnisse zur Rolle genetischer Polymorphismen und Luftverschmutzung auf die Entzündungsanfälligkeit von MI-Patienten liefern.