Interventionsmaßnahme gegen unkritische Verabreichung von Antibiotika
Die unkritische Verabreichung von und die damit verbundenen bakteriellen Resistenzen gegen Antimikrobiotika stellen besonders in einkommensschwachen Ländern ein gravierendes Gesundheitsrisiko dar. In diesem Zusammenhang untersuchte das ANTRES-Projekt den Einsatz antimikrobieller Substanzen und Resistenzen bei gesunden Kindern sowohl im urbanen als auch im ländlichen Umfeld Boliviens und Perus. Eines der Projektziele war es, die Einnahme von Antibiotika einzuschränken und über antimikrobielle Therapien aufzuklären und zu informieren. Dazu wurde eine Interventionskampagne mit einem eigens entwickelten Informationspaket durchgeführt (Information, Aufklärung und Kommunikation, IEC). Konkret befasst sich das Paket mit Problemen, die sich bei Haushaltsumfragen als relevant herausstellten, darunter der vernünftige Einsatz von Antibiotika und Resistenzen, sowie mit Screeningverfahren für antimikrobielle Resistenzen, Genotypanalysen und Einflussfaktoren, die der Interventionstherapie vorausgingen. Das Paket bestand aus vielschichtigen Aktivitäten zur Durchführung in drei Schritten: wissenschaftliche Informationen, Netzwerk unabhängiger Prüfstellen und das Handeln im kommunalen Kontext. Die Aktivitäten fanden nach festgelegter Reihenfolge über einen Zeitraum von mindestens 18 Monaten in Bolivien und Peru statt. Die Interventionskampagne richtete sich an Journalisten, Lehrer, Studenten und Familien, illustriert durch Marionettenfiguren, Theaterrequisiten, Puppen, Radiobeiträge und Massenmedien. Außerdem wurden Poster verteilt, auf denen Selbstmedikation und Einhalt der Medikationsvorschriften thematisiert wurden.