Senkung von Cholesterinwerten durch Abwasser aus Olivenölherstellung
Mit zunehmendem Gesundheitsbewusstsein der Verbraucher ist die mediterrane Küche immer populärer geworden. Die Vorteile von Olivenöl als wichtigem Bestandteil der Mittelmeerküche sind allseits bekannt. Deshalb untersuchte ein Konsortium von Universitäten den potenziellen gesundheitlichen Nutzen, den das Abwasser aus Olivenölmühlen (olive oil mill waste water, OMW) haben könnte. Unterstützt durch das Programm INCO 2, befasste sich das NEWTECHOMW-Konsortium mit der Isolierung natürlicher Antioxidantien, die beim Mahlprozess mit dem OMW abfließen. Biotechnologen aus Tunesien entwickelten in vielen Laborexperimenten ein wirksames lösungsmittelbasiertes Verfahren zur Extraktion von Hydroxytyrosol und anderen Phenolverbindungen. Ausbeuten von bis zu 85% sind möglich und das Verfahren eignet sich auch optimal für die industrielle Herstellung. Sensibilitätsanalysen verschiedener Parameter wie z.B. Lagerungsbedingungen ergaben, dass die Ausbeute sich noch steigern lässt, wenn das OMW kühl und dunkel gelagert wird. Eine Bestimmung der Menge an Antioxidantien der rückgewonnenen Stoffe ergab einen hohen Anteil an Hydroxytyrosol und 3,4-Dihydroxyphenyl-Essigsäure. Zum Schluss untersuchten die NEWTECHOMW-Partner die Wirkung von Hydroxytyrosol und OMW als Cholesterinsenker bei Ratten, die fettreich ernährt wurden. Die Ergebnisse waren ermutigend, da verschiedene Schlüsselindikatoren wie Gesamtcholesterin (TC) und LDL-Cholesterin (Low-Density-Lipoprotein-Cholesterin) im Serum deutlich bessere Werte aufzeigten. Diese Forschungen könnten die Mechanismen verdeutlichen, wie Hydroxytyrosol und verwandte Phenole zur Senkung des Cholesterinspiegels beitragen können.