Ein neuer Ansatz für mehr Sicherheit beim Trinkwasser
Durch voranschreitende Verstädterung und ein starkes demografisches Wachstum wird der Zugang zu sicherem Trinkwasser immer schwieriger. In diesem Kontext gehen der Kampf um Land und Wasser oft Hand in Hand. Vor diesem Hintergrund hat das NEGOWAT-Projekt eine Methode organisiert, verbreitet und bewertet, die ein agentenbasiertes Modell mit einem Rollenspiel kombiniert. Das Ergebnis dieser Arbeit ist ein Werkzeug für die Kontaktaufnahme, das Verhandlungen zum Land- und Wassermanagement in nachgeschalteten urbanen Strukturen in Lateinamerika unterstützen soll. Bolivien, als Beispielfall, gehört zu den lateinamerikanischen Ländern, in denen wichtige Anstrengungen für die Entwicklung und Durchführung eines gemeinschaftlichen Managements für die ländliche Wasserversorgung unternommen wurden. Jedoch gibt es immer noch genügend Spielraum für Verbesserungen, wenn es um die Unterstützung von periurbanen Komitees geht. Periurbane Gebiete, die an eine Stadtgebiet direkt angrenzen, unterscheiden sich von ländlichen und städtischen Systemen im Hinblick auf die Komplexität, die Höhe der Finanzmittel und die angetroffenen Probleme. Daher wurden auf der Suche nach verbesserten Lösungen Werkzeuge zur Bewusstseinsbildung in Kraft gesetzt und ein Training zur Erweiterung der Kommunikation im Hinblick auf derartige Fragestellungen durchgeführt. Eines davon war ein Rollenspiel mit dem Namen SosteniCAP (Sustainability of drinking water committees). Der Gedanke hinter dieser Methode war die Bewusstseinsbildung, wobei man auf Frauen und Jugendliche abzielte, ebenso wie auf die Stärkung des Managementteams und der Vertreter. Diese wurde auf 500 Komitees angewendet, die 500.000 Bewohner in Stadtnähe von Cochabamba und in periurbanen Gebieten der Andenländer mit Wasser versorgen. Zur Verbreitung der Methode wurde auch ein Buch eingesetzt, das verschiedene Mittel zur Unterstützung gemeinschaftlich gestützter Trinkwasserkomitees in ländlichen, urbanen und periurbanen Gebieten miteinander vergleicht. Für Manager und Ortsvertreter aus den Gebieten wurden Broschüren angefertigt. Diese Anstrengungen haben zu einer Bewusstseinssteigerung hinsichtlich der Bedeutung selbstorganisierter Trinkwasserkomitees auf nationaler Ebene beigetragen, die eine wichtige Alternative darstellen.