Multidrug-Resistenzen bei E. coli-Bakterien in Bolivien und Peru
Die Resistenzen von E. coli-Erregern wurden molekularbiologisch analysiert. Besonderer Wert lag dabei auf der Identifizierung der genetischen Ausrüstung der Zelle sowie von nützlichen genetischen Markern, die Untersuchungen an einer breiteren Bevölkerung ermöglichten. Das ANTRES-Projekt untersuchte auch die Verteilung von Multidrug-Resistenzen (MDR) und Resistenzgenen bei E. coli bei Kleinkindern in Bolivien und Peru. In einer groß angelegten randomisierten Studie wiesen neun von zehn Kolonien multiple Resistenzen auf. Die beiden häufigsten MDR waren gegen vier bis fünf Antibiotika resistent und konnten zusammen in Konjugationsexperimenten transferiert werden. Dies simuliert die Situation, in der genetisches Material über direkten Zell-Zell-Kontakt transferiert wird. Das ANTRES-Projekt untersuchte die erworbene Resistenz gegen Sulfonamide und wies erstmals die Existenz des sulf3-Gens in Amerika nach. Darüber hinaus wurden Proben von vier gegen Ceftriaxon resistenten E. coli-Proben in urbanen Gebieten in Bolivien und Peru gewonnen. Diese Proben enthielten Enzyme des Typs CTX-M, die ebenfalls zum ersten Mal in diesen beiden Ländern nachgewiesen wurden. Auch das CTX-M-15-Enzym wurde erstmals in Lateinamerika identifiziert. Die verschiedenen Ausbreitungsmechanismen von Antibiotikaresistenzen bei E. coli-Erregern sind sehr komplex. Die Forschungsergebnisse dieses Projekts unterstreichen die großen Herausforderungen, die sich durch Resistenzen gegen Antimikrobiotika ergeben und die Wichtigkeit der Kontrolle und Überwachung dieses Phänomens.