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Inhalt archiviert am 2024-05-24

Quantitative trait loci affecting milk production: mapping and utilization for marker assisted selection in dairy and dual purpose cattle.

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Komplexe genetische Zielstellung bei Milchvieh erreicht

Verbesserungen in der europäischen Milchviehhaltung hängen maßgeblich von der Erfassung und Auswertung umfangreicher Daten ab. Forscher des von der Europäischen Kommission finanzierten Projekts BOVMAS haben Selektionsverfahren simuliert und die Ergebnisse genetisch und wirtschaftlich bewertet.

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Die Milchviehrasse Brown Swiss wird wegen ihrer ausgezeichneten Milchleistung geschätzt. Die Milch eignet sich durch ihren reichen Fett- und Eiweißgehalt auch sehr gut zur Käseherstellung. Darüber hinaus sind die Tiere sehr sanftmütig und klimaunempfindlich. Ursprünglich wurde die Rasse in den Schweizer Alpen gezüchtet, sie gilt als widerstandsfähig gegen extreme Temperaturschwankungen und kommt unter schwierigen Witterungsbedingungen ohne großen wirtschaftlichen Aufwand aus. Für Genetiker stellt die Verbesserung komplexer genetischer Eigenschaften wie der Milchleistung eine große Herausforderung dar, da hierbei ein umfangreiches Datenvolumen ausgewertet werden muss. Das europäische Projekt BOVMAS konzentrierte sich u.a. auf die Validierung markergestützter Selektionsverfahren (MAS) für die Milchleistung bei typischen europäischen Rinderrassen und auf die Erstellung einer QTL-Datenbank (quantitative trait loci) in Kombination mit väterlichen Vererbungsinformationen. Die Arbeitsgruppe der Universität für Bodenkultur in Wien, Österreich, nutzte alle im Rahmen des Projekts erfassten Daten, um vier korrelierende Merkmale (traits) zu untersuchen: Milchleistung, Eiweißanteil, weibliche Fruchtbarkeit und somatische Zellzahl. Abgedeckt waren somit die wichtigsten Einflussfaktoren auf Milchleistung und Milchqualität sowie Merkmale für Krankheitsresistenzen, welche sich aus der Eutergesundheit ableiten. Basierend auf einem QTL-Mapping-Experiment wurden Zuchtsimulationsprogramme durchgeführt. Die Selektion erfolgte nach konventionellen Zuchtmerkmalen zuerst ohne Embryotransfer. Anschließend verglich man die Ergebnisse mit einem Szenario, bei dem diese Technologie eingesetzt worden war. Die Daten wurden auch auf eine echte Population von ca. 50.000 Kühen angewandt. Anschließend wurde die ökonomische Realität der Ergebnisse der MAPS (marker assisted preselection) in einem Modell dargestellt, das mit dem Computerprogramm ZPLAN entwickelt wurde, welches biologische, statistische und wirtschaftliche Parameter verwendet. Berechnet wurden der jährliche monetäre Zuchtfortschritt (AMGG), der Zuchtgewinn sowie Kosten und Gewinne. Ein leichter Zuchtfortschritt stand wesentlich im Zusammenhang mit der Milchleistung. Zwar verursachten die MAPS zusätzliche Kosten, diese waren jedoch moderat und ergaben sich aus dem vermehrten Einsatz von Elitekühen. Die Ergebnisse zeigten, dass MAPs den Erfolg von komplexen Zuchtprogrammen verbessern können. Die Verbesserung genetischer Faktoren ist wirtschaftlich profitabel. Durch Präsentation dieser Ergebnisse auf Wissenschafts- und Rinderzüchterkongressen wurden die erhaltenen Daten einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die kommerzielle Verwertung der Ergebnisse in Zuchtprogrammen wird zweifellos die Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Milchviehsektors steigern.

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