Unterwasseraufnahmen der Dispersion von Quallen
Die Vermehrung des Quallenplanktons hat negative Folgen auf Fischerei, Aquakultur, Küstentourismus und die industrielle Entwicklung. Darüber hinaus ist es aufgrund ihrer aggregierten Verteilung schwer, die Ursachen dieser massenhaften Entwicklungen zu erklären und die ökologischen und sozioökonomischen Folgen zu messen. Das EUROGEL-Projekt hat sich genau dieser Herausforderungen gestellt, mithilfe von gemeinsamen und feldbasierten Bemühungen neun europäischer Partner. Die Studie umfasste die funktionale Biologie von zentralen Spezies, den Mechanismus hinter den trophischen Interaktionen und die Frage, wie biotische Faktoren Überleben, Wachstum und Vermehrung regeln. Um diesen Prozess zu unterstützen, wurde ein einfaches Videoaufnahmesystem entwickelt, mit dessen Hilfe die Menge, die Ausbreitung und Populationszusammensetzung von Quallen im Oberflächenwasser geschätzt werden konnte. In einer flachen Küstenlagune im Südosten Spaniens wurde ein Unterwasser-Camcorder in einer Pyramidenstruktur aus Stahl platziert, der ausgerichtet auf das Basisquadrat filmte. Der Bereich wurde in einem Zickzackmuster geprüft und drei Medusenarten wurden bewertet. Nach Abschluss der Aufnahmen wurden die Videobänder digitalisiert. Zu den berücksichtigten Werten gehörte die Quallendichte innerhalb der zurückgelegten Distanz sowie Durchschnittstemperatur und -salinität. Diese wurden dann der jeweiligen Position auf einer Verteilungskarte zugeordnet. Populationsdynamik und Verteilung wurden untersucht, was Aufschluss über die Beziehung zwischen der Dispersion der Medusen und den Wassereigenschaften gab. Das System wurde hinsichtlich der Genauigkeit für zukünftige Einsätze verbessert, so dass damit verschiedene Positionen von Anhäufungen erforscht werden könnten.