Elektronische Blasenkontrolle
Eine Rückenmarkverletzung führt oft zu neurogener Inkontinenz. Wenn sich die Blase ohne die bewusste Kontrolle des Patienten entleert, so ist dies eine schwächende Erkrankung. Projektpartner der Arbeitsgruppe REBEC NEUROMODULATION beschäftigten sich mit der Entwicklung eines elektronischen Geräts, um herauszufinden wann die Blase Signale empfängt, um sich unfreiwillig zu entleeren. Das System arbeitet auf Basis eines so genannten Detrusorsignals, das zur Entleerung der Blase dient. Es wird dazu verwendet, die damit verbundene Kontraktion zu unterdrücken. Diese Stimulation bezeichnet man als 'bedingte Neuromodulation' und sie wird nur eingeleitet, wenn sie erforderlich ist. Das System umfasst eine elektronische Schaltungsanordnung, die den Beginn der Kontraktion ermittelt, welche die Blase entleeren würde, zusammen mit einer Rückkopplungsleitung um dies zu verhindern. Der Einsatz dieses Gerätes würde die Blasenkapazität deutlich erhöhen. Die Arbeitsgruppe hat sich die Weiterführung der Forschung auf Basis dieses Projekts zum Ziel gesetzt und zielt darauf eine völlige Kontrolle über die Blase zu erreichen. Hierfür muss auch eine vorgeschaltete Nervenwurzel stimuliert werden, um die Blase zu entleeren. Die Ergebnisse dieser kontinuierlichen Forschung werden dazu beitragen, die Lebensqualität von Menschen mit traumatischen Rückenmarkverletzungen zu verbessern. Als Folge kann es die Möglichkeiten einer schnellen Rehabilitation nach solchen Verletzungen verbessern. Des Weiteren könnte es in jedem Signalgeber verwendet werden, in dem implantierbare Elektroden benötigt werden.