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Auf den Spuren der Exportfinanzierung, von fossilen Brennstoffen bis hin zu erneuerbaren Energien

Wie hat sich die Energiefinanzierung durch staatliche Exportkreditagenturen in den letzten zehn Jahren verändert? Wie wirkt sich das auf die öffentliche Politik zur Förderung der Energiewende aus? Im Rahmen einer EU-unterstützten Studie wird dieser Frage nachgegangen.

In einer neuen Studie wurden über 900 von Exportkreditagenturen und Export-Import-Banken unterstützte Energiegeschäfte analysiert, um Trends bei der Energiefinanzierung von 2013 bis 2023 zu ermitteln. Die durch das EU-finanzierte Projekt GREENFIN unterstützte Studie verdeutlicht, dass wir neue Mandate für Exportkreditagenturen und Export-Import-Banken, eine stärkere internationale klimabezogene Zusammenarbeit bei der Exportfinanzierung und mehr Transparenz benötigen. Exportkreditagenturen und Export-Import-Banken verringern das Risiko und fördern Energieprojekte in Überseemärkten, indem sie staatliche Garantien und – außerhalb Europas – direkte Darlehen bereitstellen. Ein Beispiel für ihre Funktionsweise gibt die Autorenschaft der Studie in einem Artikel auf der Website von „Springer Nature“: „Stellen Sie sich vor, in einem politisch oder wirtschaftlich instabilen Land werden große Gasmengen gefunden. Zur Erschließung dieser Ressourcen sind die Energieunternehmen auf zahlreiche spezifische Projektkomponenten von spezialisierten Exporteuren aus der ganzen Welt angewiesen: Baggerdienste für die Räumung des Meeresbodens bei Offshore-Anlagen, Ingenieurdienstleistungen für die Installation der Förderanlagen, Gasverflüssigungsanlagen und LNG-Tanker oder Pipelines für den Transport. Geschäftsbanken, die den Export solcher Lieferungen finanzieren, können Garantien von Exportkreditagenturen und Export-Import-Banken erhalten, die eine Reihe von Risiken, z. B. Rückzahlungsrisiken, abfedern. Wenn der Käufer (in diesem Fall das Energieunternehmen) ausfällt, kann die Bank eine Entschädigung von der Exportkreditagentur oder Export-Import-Bank (d. h. dem Staat) verlangen.“ Um die Forschungslücke zu den Finanzierungsmustern von Exportkreditagenturen und Export-Import-Banken und der Rolle, die diese Institutionen bei der Energiewende spielen, zu schließen, analysierte das Forschungsteam 921 von diesen unterstützte Energieprojekte aus 31 OECD- und Nicht-OECD-Ländern (ohne Kanada). Sie konzentrierten sich auf den Zeitraum zwischen 2013 und 2023 und nutzten Informationen aus der Datenbank von TXF Limited, um die langfristigen Trends der Energiefinanzierungsströme von Exportkreditagenturen und Export-Import-Banken zu quantifizieren.

In Richtung erneuerbare Energien, aber ...

Zu den wichtigsten Ergebnissen der Analyse gehört, dass sich die Portfolios der Exportkreditagenturen und Export-Import-Banken tatsächlich von fossilen Brennstoffen weg und hin zu erneuerbaren Energien verlagern, auch wenn sie noch weit von einem vollständigen Ausstieg entfernt sind. Den Forschenden zufolge ist der weltweite Anteil der erneuerbaren Energien von unter 10 % im Jahr 2013 auf rund 40 % im Zeitraum 2022-2023 gestiegen. „Dieser Trend wird größtenteils durch die Finanzierung von Offshore-Windenergie, Wasserkraft und seit kurzem auch von grünem Wasserstoff durch europäische Exportkreditagenturen und Export-Import-Banken, die Mitglieder der E3F-Koalition sind, vorangetrieben“, heißt es in der Studie weiter. Doch trotz des Anstiegs der erneuerbaren Energien fließt in den meisten Jahren immer noch der größte Teil der Energiefinanzierung durch Exportkreditagenturen und Export-Import-Banken in den Sektor der fossilen Brennstoffe – Öl und Gas. Außerdem wird die Ökologisierung des Portfolios hauptsächlich von den E3F-Mitgliedern vorangetrieben, was zu einer Verlagerung der Energiefinanzierungsströme weg von den Entwicklungsländern führt. „Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien werden eher in Ländern mit hohem Einkommen durchgeführt, auf die folglich 70 % der gesamten Energiefinanzierung durch Exportkreditagenturen und Export-Import-Banken im Jahr 2022-23 entfielen. Von 2013 und 2021 lag dieser Anteil dagegen nur zwischen 40 und 50 %.“ Die Ergebnisse der von GREENFIN (Effective green financial policies for the low-carbon transition) unterstützten Studie belegen die Notwendigkeit neuer politischer Maßnahmen, größerer Transparenz und besserer internationaler Zusammenarbeit bei der Exportfinanzierung. Das Projekt endet im Dezember 2025. Weitere Informationen: GREENFIN-Projektwebsite

Schlüsselbegriffe

GREENFIN, Energie, Finanzierung, Energiewende, Exportkreditagentur, erneuerbare Energie, fossile Brennstoffe, Energiefinanzierung

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