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Parenthood and Parental Desires among LGBTQ People: Generational and Cross-national Perspectives

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Ungleichheiten in der LGBTQ-Elternschaft bekämpfen

Welchen Einfluss haben die Politik, Diskriminierung und die Belastung von Minderheiten auf dem Weg zur Elternschaft in der LGBTQ-Gemeinschaft?

Die Elternschaft von LGBTQ-Personen in Europa ist ein komplexes Umfeld mit vielen Ungleichheiten. Die Politik zu assistierter Reproduktionstechnik (ART) und Adoption ist sehr unterschiedlich, sodass es zu Ungleichheiten mit Bezug auf Geschlecht, sexueller Orientierung und Geografie kommt. In Frankreich haben weibliche Paare und alleinstehende Frauen seit 2021 Zugang zu ART. Männliche Paare und alleinstehende Männer sind weiterhin ausgeschlossen. Die Leihmutterschaft ist verboten und Adoption (die für viele bereits ein schwieriger Prozess ist) ist eine fast unerreichbare Option. Ähnliche Hürden bestehen in ganz Europa mit nur wenigen Ausnahmen wie Griechenland und Portugal, in denen die Leihmutterschaft unter bestimmten Umständen erlaubt ist. Daher wurden im Projekt LGBTQ Parenthood die Auswirkungen der Politik auf das Familienleben von geschlechtlichen und sexuellen Minderheiten untersucht. Unterstützt über die Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen wurden die Erfahrungen von Eltern in Frankreich und den Vereinigten Staaten verglichen. „Die Politik zur LGBTQ-Elternschaft ist sehr wichtig und hat Einfluss auf das Leben der Menschen. Die USA sind ein interessantes Beispiel, weil die Politik je nach Staat anders ausfällt und weil die Leihmutterschaft viel weiter verbreitet ist als in Europa“, sagt Gaëlle Meslay, Projektkoordinatorin von LGBTQ Parenthood.

Zwei Realitäten auf dem Weg zur Elternschaft

Das Team fand heraus, dass LGBTQ-Personen in Ländern mit inklusiver Politik zu assistierter Reproduktionstechnik und Adoption ein Gefühl der Legitimität und einen klareren Weg zur Elternschaft erleben, auch wenn Diskriminierung weiterhin eine Realität ist. Bei restriktiveren Gesetzen kämpfen diese Personen jedoch oft für die Legitimierung ihres Kinderwunsches und verbringen viel Zeit mit der Suche nach Alternativen. Eine solche Alternative ist die „Fortpflanzungs-Migration“, bei der Menschen in andere Länder reisen, um ART in Anspruch zu nehmen. „Menschen ohne Zugang zur Elternschaft im eigenen Land, aber mit einem tiefen Kinderwunsch, reisen vielleicht in andere Länder, um dort ihr Ziel zu erreichen. Diese Reisen sind aber teuer und schaffen daher große Ungleichheiten zwischen Menschen“, erklärt Meslay.

Die gesundheitlichen Auswirkungen der LGBTQ-Elternschaft

Das Team betrachtete auch die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden von LGBTQ-Erwachsenen in den Vereinigten Staaten und befragte Personen mit und ohne Kinder. Dabei ging es darum, wie sich der Weg zur Elternschaft auf andere Aspekte im Leben ausgewirkt hat. LGBTQ-Eltern berichten von mehr Stress und weniger Wohlbefinden. Dazu gehören Diskriminierungserfahrungen mit Bezug auf die Elternschaft an Schulen, mit Adoptionsagenturen, in Verwaltungseinrichtungen und in sozialen Netzwerken. Diese „Belastung von Minderheiten“ durch die spezifische Diskriminierung von LGBTQ-Eltern hat über die psychische Gesundheit hinaus Folgen. Bei der Forschung kam heraus, dass auch mehr körperliche Gesundheitsprobleme gemeldet werden, zum Beispiel mehr Herzerkrankungen.

Politik für eine integrative Zukunft

Das Ergebnis von LGBTQ Parenthood zeigt, dass es dringend einer Politik bedarf, mit der vielfältige Familienstrukturen unterstützt werden. Eine zentrale Empfehlung ist, das Verbot der Leihmutterschaft in Frankreich und anderen europäischen Ländern zu prüfen. Mit einer geregelten Leihmutterschaft hätten LGBTQ-Paare, insbesondere männliche Paare, einen realen Weg zur Elternschaft. „Bei Geschlechternormen wird Elternschaft und der Kinderwunsch oft mit Femininität in Verbindung gebracht, während Maskulinität als antithetisch zu Pflege, Elternschaft und Fürsorge angesehen wird“, so Meslay. „In Europa wurden politische Maßnahmen ergriffen, um die Rolle der Männer durch Erziehungsurlaub an der Elternschaft zu fördern und das Geschlechtergefälle zu verkleinern. Die Unterstützung männlicher Paare bei der Elternschaft ist ein weiterer wichtiger Schritt auf diesem Weg.“

Schlüsselbegriffe

LGBTQ Parenthood, assistierte Reproduktionstechnik, Leihmutterschaft, Adoption, Belastung von Minderheiten, Fortpflanzungs-Migration, Geschlechtergefälle, LGBTQ-Familien

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